Zeitreise zu den ehemaligen Ravensburg Bauten
- Details
- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Sonntag, 15. Januar 2012 23:27
- Zuletzt aktualisiert am Montag, 27. Februar 2012 20:38
- Geschrieben von J. Riedinger
- Zugriffe: 18870
Die äußere Ringmauer und die vergessene Existenz des Reiterhauses
1320 erbaute der Ritter Berthold II Göler von Ravensburg (10) die äußere Ringmauer um die Burg herum. Beginnend links vom Eingangstor bis wieder rechts vom Eingangstor. Für diese gewaltige, ca. 150 m lange und bis zu 8 m hohe Mauer wurden mehr Steine als für den Burgturm benötigt. An jeder der 8 Knickstellen wurden Schalentürme von etwa 2 m Durchmesser errichtet. In diese Schalentürme als auch in die Ringmauer wurden Schießscharten in unregelmäßigen Abständen eingebaut. Bis zur Erbauung des unterirdischen Wehrgangs 1542 befand sich zwischen der inneren und äußeren Ringmauer ein ca. 5 m breiter Zwischengraben, welcher teilweise auf dem Höhenniveau des heutigen Vorwallgeländes verlief. Nach der Erbauung des Wehrganges wurde dessen Gewölbe mit Bauschutt, vor allem vom Brunnenbau abgedeckt.
Danach erbaute der Ritter Berthold II Göler von Ravensburg (10) das Reiterhaus. Irgendjemand hat vor Zeiten dieses Haus als Reuterhaus bezeichnet, meinte aber damit das Reiterhaus. Ritter Berthold II benötigte dieses Reiterhaus für die in seinen Diensten stehenden berittenen adligen Vasallen, Edelknechte und Schildknappen. Diese adligen Ritter mussten den Ritter Berthold II bei seinen Feldzügen und zu den Ritterturnieren in Heidelberg begleiten. Auf der Ravensburg wieder angekommen, wohnten diese angehenden Ritter im Reiterhaus. Sie standen bei den ritterlichen Empfängen an vorderster Front. Dabei lernten die meisten ihre späteren Frauen kennen.
Das Ritterhaus stand zu einem Drittel auf dem Platz, wo sich heute die Südterrasse des Restaurants befindet. Am oberen Ende der Terrasse verlief die südliche Front der inneren Ringmauer, welche am Anfang des Reiterhauses in einem Knick endete. Das Reiterhaus war ein Fachwerkgebäude von 22 x 7 m, mit einstöckigem Aufbau als Satteldach. Bei der Burgeinnahme 1546 durch „Liera“ wurde das Reiterhaus vollständig niedergebrannt.
Kommentare (1)
Danke für diese fundierte Abhandlung!
Hinweis:
Dieser Kommentar wurde wegen eines Datenbankfehlers sinngemäß wiederhergestellt.