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Zeitreise zu den ehemaligen Ravensburg Bauten

Details

Der Renaissance Palas und seine bautechnischen Besonderheiten

 

1607 erbaute Hans Friedrich Göler von Ravensburg (29) und seine Frau Katharina von Mentzingen den Renaissance Palas, welcher ab 1725 das „Fritzsche Schloss“ genannt wurde. Seine damaligen Besitzer gehörten alle der Fritzschen Linie der Göler an. Von diesem Gebäude sind heute noch die Außenwände und die profilierten Mittelpfosten-Fensteröffnungen vorhanden.
Beim Wiederaufbau 1958 wurden die Fensteröffnungen vom Erdgeschoß mit einbezogen, und mit französischen Sprossenfenstern versehen. Bevor Hans Friedrich den Palas erbauen konnte, musste er den Vorgängerbau des Albrecht V von 1467 abreißen. Zuerst erbaute er den 22 X 10 X 8 Meter großen Gewölbekeller, welcher heute die Traukapelle ist. Gleichzeitig wurde die, noch heute vorhandene Spindeltreppe am linken Ende des Kellers erbaut. Diese Haupttreppe endet heute ebenerdig neben dem Haupteingang. Einst führte sie hinauf in das Obergeschoß.
Heute befindet sich diese gotische Spindeltreppe am linken Giebelturm des Amalienhofes. 1853 wurde sie von K.F.A. Viktor Göler von Ravensburg dort eingebaut.

 

Der typische Renaissance Palas hatte zwei geschwungene Stufengiebel, auf denen kreuzartige Zierspitzen aufgesetzt waren. Beim Aufbau des Palas wurde das Torhaus über seine ganze Breite überbaut, und das 30° steile Satteldach mit je neun geraden Schleppgauben versehen.
Im zweigeschossigen Palas waren im unteren Geschoß die beheizbaren Kemenaten der Frauen.
Im kreuzgewölbten Obergeschoß befand sich der große Festsaal. Das Kreuzgewölbe ruhte auf einer jonischen Mittelsäule, welche heute im hinteren Amalienhof-Park steht. Der polygene Erkerturm mit seinem achteckigen Zeltdach stand auf nicht stabilem Fundament. Er musste deshalb 1728 mit gekrönelten Sandsteinquadern neu aufgebaut werden.
Am Haupteingang ist heute noch das prächtige Renaissance Portal zu bewundern. Das Nebeneingangsportal vom Innenhof wurde im westlichen Giebelturm des Amalienhofs eingebaut. Über beide Portale existiert eine detaillierte Beschreibung.
1610 erbaute Hans Friedrich an der Ostfront den reizvollen Altan mit gotisierenden Maßwerk-Details und profilierten Brüstungsabdeckungen. An den herausragenden Kragsteinen sind dämonenartige Gebilde und eine Männerbüste aufgesetzt.
An der Südfläche der Altanmauer wurde in drei Metern Höhe eine Türe eingebaut. Diese ist heute zugemauert. Das Geheimnis dieser Türe, sowie eine detaillierte Altan-Beschreibung können ebenfalls vorgelegt werden.

 

 Ansicht heute:

Torhaus zum inneren Burghof.

Die Innenmauer des Palas.
1970 wurde der untere Stock
überdacht.

RSS Icon Kommentare (1)

  • J. Riedinger
    Wolf von Göler schrieb:

    Danke für diese fundierte Abhandlung!

    Hinweis:
    Dieser Kommentar wurde wegen eines Datenbankfehlers sinngemäß wiederhergestellt.

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