Weilergassenbrücke
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Mittwoch, 11. Januar 2012 22:09
- Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 18. April 2012 11:40
- Geschrieben von J. Riedinger
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Seit etwa 1200 n.Chr, erhielten die Göler von Ravensburg im gesamten Einzugsgebiet des Gollerbachs Land von den Grafen von Oetingen geliehen. Ihren Namen "Göler" haben sie dann von diesem Lehen am Gollerbach abgeleitet und nicht, wie oft behauptet, von einem männlichen Goller (Rabe), den es überhaupt nicht gibt.
Auch versuchten die Göler mehrmals, Zoll für die 0berfahrt über die Weilergassenbrücke zu verlangen. Diese Einnahmequelle wurde aber vom Eigentümer, dem Grafen von Oetingen, auch deshalb abgelehnt, weil die Brücke von den Bürgern und nicht von den Gölem erbaut worden war.
Ab 1740 haben die Gipsbauem ihren Gipsdünger mit einem Karren und einem Gaul über diese Weilergassenbrúcke in "die Welt", wie sie es nannten, transportiert.
Bevor ich nun die 2010 abgebrochene Rundbogenbrücke beschreibe, möchte ich auf eine Gemeinsamkeit mit der Kirche eingehen.
Kirchen und Brücken gehören zu den wichtigsten Bauwerken der Menschheit. Kirchen zeugen von der Macht des Göttlichen im Glauben der Menschen, Brücken zeugen von der Tatkraft der Menschen im Drange zu ihren Zielen. Beide sind Symbole und spiegeln die jüngere Geschichte unserer Zivilisation. Deshalb findet man in der Bibel auch an vielen Stellen den Satz: "Lasst uns eine Brücke als Verbindung bauen."
Genau eine solche Verbindung besteht zwischen der Weilergassenbrücke und der Sulzfelder Evangelischen Kirche.
Als am 4. November 1884 die Genehmigung für den großen Erweiterungs-Neubau der Evangelischen Kirche erteilt wurde, mussten die Sandsteine dafür vom Jägerfritzsteinbruch über den alten Steinbruchweg zur Kirche transportiert werden.
Damit die verpflichteten Sulzfeider Fuhrwerkbesitzer diese Steintransporte mit ihren schwer beladenen Wagen über die Weilergassenbrücke tätigen konnten, musste sie erneuert werden, denn die drei abgestürzten Sandsteinplatten, welche als Überfahrt verlegt waren, konnten diese Belastung nicht aushalten.
Die Überfahrt war gerade noch für ein Kuh-Ochsen- oder ein Pferdegespann der Gipsmüller ausreichend. Unmöglich wäre es auch gewesen, die vier tragenden, schweren Säulen der Evangelischen Kirche über diese alte Steinplattenbrücke zu transportieren.
Schon bei den Steintransporten für das Rathaus 1872 und für den Bahnhofsneubau 1878 wurde über eine stabilere Brücke an der Weilergasse nachgedacht.
Im Frühjahr 1883, in der so genannten Gründerzeit, hat der Gemeinderat unter Bürgermeister Jakob Edel den Auftrag an drei Sulzfelder Steinhauerbetriebe zur Erbauung der ersten gestelzten Rundbogenbrücke über den Kohlbach vergeben. Sie wurde dem Romanischen Stil nachempfunden. Als Vorbilder sind die Enzbrücke in Besigheim, die Jagstbrücke in Kirchberg, die Kocherbrücke in Griesbach und die Neckarbrücke in Heideiberg herangezogen worden.
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