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Weilergassenbrücke

Details

 


Meine bevorzugte Leidenschaft über das Gebiet der Weilergasse nachzuforschen, wurde nicht erst durch die Brückenerneuerung hervorgerufen, sondern liegt schon Jahrzehnte zurück. Alle diesbezüglichen Forschungsergebnisse habe ich nachfolgend beschrieben.

Die Weilergassenbrücke ist wahrscheinlich die älteste Brücke von Sulzfeld, denn die Anfänge der Sulzfelder Ur-Besiedlung lagen bei der Seemühle, der Weilergasse, und erstreckte sich ortseinwärts bis zur Furt an der Mühlbacher Straße. Der Kohlbach hieß damals "Gollerbach", denn in diesem Gebiet hüpften viele Finken umher. Ein Finke kann rückverfolgend im Brockhaus über Gimpel zu Goller nachgewiesen werden, deshalb nannten die Ur-Sulzfelder den Bach Gollerbach. Dieses Gollerbachtal hatte alles, was die Sulzfelder zum Leben brauchten. Es gab Wasser, Wald, Feld und ein recht mildes Klima. Vielen Beschreibungen namhafter Kraichgaukenner zufolge mussten diese Ur-Sulzfelder Kelten gewesen sein. Sie übersiedelten in der Früh-LaTène-Zeit, um 450 v. Chr. vom Eppinger Teich an die Weilergasse. Nachdem sie ihre Holzständer-Behausungen gebaut hatten, wollten sie trockenen Fußes über den Gollerbach und bauten deshalb die erste Brücke auf nebeneinander gelegten Baumstämmen.

Als nun die Ur-Sulzfelder keltischer Abstammung um 200 v. Chr. von den Römern vertrieben wurden, war die erste Gollerbachbrücke ruiniert und nicht mehr zu benutzen. Die fortschrittlichen Römer verlegten sofort Steinplatten über den Gollerbach und erbauten die erste Wassermühle bei der heutigen Seemühle. Das unterschlächtige Holzmühlrad war durch eine Holzwelle mit dem aufrechten Mühlstein verbunden, welcher auf dem drehbaren, flachliegenden Mühlstein das Korn mahlte. Die heutige Seemühle nannten die Römer "Wiiremühle", was auf Deutsch "Weilermühle" heißt.

Die Sulzfelder Ur-Siedlung bei der Weilergasse wurde von den Römern "Solisfeldia", was "Sonnenfeld" heißt, genannt. Auf diesen Namen sind die Römer durch die Sonneneinstrahlung, welche von morgens bis abends in fast alle Sulzfeider Gewanne einfällt, gekommen.
Unser heutiger Ortsname "Sulzfeld" entstand um ca. 800 n.Chr, und ist bis heute in seiner Entstehung zwischen einer Gräfin von Sulz, dem Salzvorkommen unterhalb der Burg und dem althochdeutschen Wort "Sul", was Säule heißt, umstritten.

Als nun die Römer um 300 n.Chr, von den Alemannen und anschließend von den Franken vertrieben wurden, war Sandstein nicht mehr deren Baustoff. Sie verlegten wieder primitive Holzbalken über den Gollerbach an der Weilergasse.

Bis etwa 1100 n.Chr, mussten diese Holzbalken alle zehn Jahre, insgesamt ca. fünfhundert Mal erneuert werden. Ab etwa 1100 n.Chr, am Beginn zur Errichtung der Ravensburg haben die Sulzfeider wieder den Sandstein im Jägerfdtzsteinbruch entdeckt und verlegten wieder Steinplatten über den Kohlbach an der Weilergasse. Diese Steinplatten waren so stabil, dass sie nur alle 100 Jahre, also nur acht Mal erneuert werden mussten.

Die letzten drei nebeneinander verlegten Steinplatten sollen laut überlieferten Schilderungen folgende zusätzliche Abstützungen gehabt haben: im Bachbett-Uferberelch waren mehrere so genannte hasse Sockel-Fundamentsteine im Boden eingelassen. Auf jedem dieser Fundamentsteine stand ein senkrechter Holzbalken, auf welchem oben ein Unterzug die Sandsteinplatten in Querlage abstürzte. Eine solche Weilergassenbrücke hatte bis 1883 eine nur beschränkte Benutzung zugelassen.

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