Unteres Schloss

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Kategorie: HISTORIC
Erstellt am Donnerstag, 16. Mai 2013 17:46
Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 20. Juni 2013 11:10
Geschrieben von J. Riedinger
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Das vergessene „untere Schloss“  der Göler von Ravensburg
wurde von Manfred Himmel erforscht
Titelbild Unteres Schloss
Diese Skizze zeigt das „untere Schloss“ so wie es Otto Weigert vor dem Brand von 1880 gesehen hat. Danach wurde auf dessen Grundmauern das Gasthaus Ochsen mit Saalbau und Ökonomiegebäude erbaut, welche auf dem Gelände der heutigen Volksbank, Hauptstraße 61, stand.

Das „untere Schloss“ bekam seinen Namen, weil den Göler von Ravensburg auch das „mittlere Schloss“, heute Rentamt und das „obere Schloss“, heute Amalienhof gehörte. Deshalb nannte man das weiter unten stehende Schloss:
„Das untere Schloss“.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

 

Teil 1

Das Schloss-Areal

 

1

Das untere Schlossgelände im Jahr 1367

1367-1630

2

Das gesamte untere Schlossgelände mit Lage- und Baustilbeschreibungen

1630-2013

2a

Drei Lagepläne vom Schlossareal mit zeitlichen Baustilveränderungen

1630-2013

3

Beschreibung mit Klarstellungen des Sulzfelder Handriß von

1740

3a

Die Sulzfelder Handrißskizze von 1740 mit Kennzeichnungs-Ergänzungen

1740

Teil 2

Östlicher unterer Schlosstei

 

4

Das alte Freihaus im östl. Schlossteil und seine Geschichte mit Männchen

1630

4a

Lageplan vom östl. Schlossteil mit Freihaus und Männchen-Bild

1630

5

Der Barockgarten, seine Ummauerung und die heutige Restmauer

1660-2013

5a

Plan des Barockgartens mit altem Freihaus und Bild der heutigen Restmauer

1660-2013

6

Das Original Eingangsportal zum Barockgarten mit Beschreibung

1660-1885

6a

Skizze vom original Eingangsportal zum Barockgarten

1660-1885

7

Der Kapellenbau hinter dem alten Freihaus und seine Darstellungsbeschreibung

1759

7a

Die Kapellendarstellung – Skizze von Manfred Himmel

1759

8

Die ersten Bürgerhäuser an der verlängerten Geistgasse und deren Besitzfolgen

1710-2013

8a

Lageskizze der ersten Bürgerhäuser an der Geistgasse

1710-2013

9

Das Ende des alten Freihauses, ohne Abriss der Kapelle

1790

10

Die Barockgarten-Käufer, deren Besitzfolge und Fund des Männchens und zweier Portalsgesichter

1890-1980

10a

Lageplan-Skizze der Barockgarten-Käufer und zweier Portalsgesichter vom Friederichsgarten

1890-1980

Teil 3

Westlicher unterer Schlossteil

 

11

Das Wolfsche Haus, seine Geschichte und sein Aussehen

1498

12

Das adlige Bauernhaus mit Verwaltungstrakt und sein Aussehen

1660

13

Das erste separate Verwaltungshaus der Göler wurde 1693 mit Scheune niedergebrannt

1680-1693

14

Das neue Freihaus auf dem Platz des Verwaltungshauses und dem heutigen Café-Gebäudes

1725-1890

15

Das Schafhaus der Göler auf dem unteren Schlossacker und seine Schäfer

1730-1840

16

Als das adlige Bauernhaus 1750 zum klassizistischen Schloss umgebaut wurde

1750-1880

17

Lageplan mit zeitlicher Aufstellung zu den Berichten-Nr.: 11 bis 16

1498-1758

18

Besitzwechsel des unteren Schlosses zu Bosecker u. Weigert m. Gasth. / Brauerei

1800-1880

18a

Foto vom Innenhof der Ochsenbrauerei Weigert

1800-1880

19

Die intakte Welt der Ochsenbewohner wurde 1879 durch einen Sterbefall und 1880 durch einen Brand erschüttert

1879-1880

20

Lageplan mit zeitlicher Aufstellung der Gebäudeveränderungen zwischen

1798-1880

21

Der Wiederaufbau und die Pächter des Ochsengebäudes

1881-1965

22

Die Gebäude des neuen Ochsenareals und die Besonderheiten

1881-1965

22a

Fotos des Gasthauses Ochsen von August May 1925 und Otto Panholz von 1958

1925-1958

23

Lageplan-Nummern der Gebäude vom Ochsenareal mit Haus Friederich und Haus Frank

1882-1965

24

Das „untere Schloss“ mit Bezeichnungen in einer Luftaufnahme von

1959

25

Die Volksbank auf dem ehem. Ochsenareal und seine herausragende Ortsgeschichte

1897-2013

26

Nummerierter Lageplan mit zeitlicher Aufstellung und den Nutzungsänderungen des Ochsenareals

1965-2013

27

Das Caféhaus Herbich-Gerweck und seine Vorgeschichte am „unteren Schloss“

1367-2013

28

Weil „Das Männchen vom Schlossgarten“ unumstritten zum „unteren Schloss“ gehörte, wird  der Bericht hüber seine Geschichte hier beigefügt

2010-2012

Schlusswort und Dank

 


 

Vorwort

Das vergessene „untere Schloss“ der Göler von Ravensburg aus seinem „Dornröschenschlaf“ zu entreißen war, trotz meiner Kenntnis der Sulzfelder Geschichte, eine diffizile Arbeit. Die größte Herausforderung lag darin, die nicht mehr vorhandenen aber bekannten Gebäude zu lokalisieren und deren ursprünglichen Verwendungszweck zuzuordnen. Die Göler von Ravensburg, denen das „untere Schloss“ seit dem 17. Jahrhundert gehörte, haben bekanntlich während ihrer Sulzfelder Herrschaftszeit immer irgendwo was abgerissen und Teile hieraus an anderer Stelle wieder verwendet. Aus diesen Gründen kamen in ihren Gebäuden und Anlagen immer nur einfache und andeutungsweisende Stilrichtungen zu Stande. Die ersten Bauten des „unteren Schlosses“ entstanden Anfang des 17. Jahrhunderts in der Frühbarockzeit. Die Errichtung erfolgte fast immer mit geringen Geldmitteln und in Fronarbeit. Trotzdem beherrschte das „untere  Schloss“ über 300 Jahre lang das Gebiet zwischen Haupt- und Königstraße. Diese Zeitspanne und die Zeit danach werde ich in diesem Forschungsbericht beleuchten. Vor allem möchte ich damit erreichen, dass vielleicht das Wissen der heute schon älteren Mitbürger  nicht verloren gehen wird. Denn einige 60 plus Sulzfelder können sich noch an den Schloss – Nachfolgebau welcher das Gasthaus Ochsen war, und an den Friederichsgarten mit seinem Gölerschen Portal erinnern. Dass die Göler 800 Jahre lang Sulzfeld beherrschten ist eine Tatsache, aber deshalb sollte man ihre, nicht mehr vorhandenen, Bauten und Gärten, wie das „untere Schloss“, nicht einfach in einer ablehnenden Denkweise vergessen.
Der Männchen-Fund vom 16. Mai 2011, welches wahrscheinlich vom östlichen Areal des „unteren Schlosses“ stammt, gab mir den Anlass zur Erforschung des „unteren Schlosses“. Da in den Veröffentlichungen der Göler fast überhaupt nichts über das „untere Schloss“ zu finden ist, musste ich mich anfangs mit den Informationen, welche mir meine Großmutter vor über 60 Jahren mitteilte, begnügen. Auch die Geschichtsbücher haben uns nichts über das „untere Schloss“ vermittelt.
Die wichtigsten und verwertbarsten Informationen bekam ich vom Bundesverdienstkreuzträger Wilfried Weigert. Weil die Urgroßmutter von Wilfried Weigert, Lina Weigert, eine geborene Bosecker war, deren Vorfahren das „untere Schloss“ von den Gölern von Ravensburg gekauft haben, liegt es auch in seinem Interesse das „untere Schloss“ endlich aus seinem Dornröschenschlaf zu entreißen. Über diese Zusammenhänge und auch über den Großonkel von Wilfried Weigert, Otto Weigert der das „untere Schloss“ vom Deckblatt zeichnete, wird im Weiteren noch näher eingegangen. Weitere Informationen bekam ich vom langjährigen Vorsitzenden der Sulzfelder Heimatfreunde, Emil Lüdecke. Die Verwandtschaftsverhältnisse der Bewohner vom Ochsen hat mir Frau Gertrud Guggolz mit Freude und detailliertem Wissen vermittelt. Der Grundbuchbeamte Fritz Gegenheimer übergab mir die Lagepläne und die Genealogie der Göler, woraus ich die meisten Informationen entnehmen konnte.

Allerdings wurden die Erbauer und die Folgebesitzer der Gebäude meist nur in Zusatzerklärungen gefunden. Deshalb mussten immer wieder die Namen und Daten in mühevoller Kleinarbeit zusammengeführt werden,  bis dann endlich fundierte Tatsachen über die jeweiligen Objekte veröffentlicht werden konnten.
Und nun stelle ich das „untere Schloss“ in Kurzform vor:
Die Grundlage für das „untere Schloss“ wurde 1630 mit dem sogenannten „alten Freihaus“ im Barockgarten auf der rechten Seite vom Marktplatz aus gesehen, gelegt. Das eigentliche Schloss mit seinen Ökonomiegebäuden und dem Ochsen stand auf der linken, westlichen Seite der Hauptstraße, wo auch das „neue Freihaus" auf dem Platz vom späteren Kaufhaus Friederich (Westermann / heute Herbich-Café), integriert war. Das „Wolfsche Haus“ war das erste Gölergebäude westlich vom Marktplatz. Das gesamte „untere Schloss“ – Areal gehörte den Göler von Ravensburg aus der Fritzschen Linie. Zeitweise wurde es daher „Fritsches Schloss“ genannt. Grundsätzlich wurden das östliche und westliche Schloss-Areal in den Gemeindeakten und bei den Gölern selbst in seiner Gesamtheit immer als das „untere Schloss“ gekennzeichnet.
Bei meinen Nachforschungen musste ich eine erschreckende Tatsache feststellen: Die meisten Sulzfelder Bürger wissen nicht, dass es ein „unteres Schloss“ gegeben hat. Den Neubürgern kann man diese Unwissenheit verzeihen, aber warum wissen 95% der Altbürger auch nichts vom „unteren Schloss“? Was man aus folgenden Gründen auch verzeihen muss: Die Vorfahren der Sulzfelder Altbürger mussten den Gölern den zehnten Teil aller erwirtschafteten Produkte abliefern, auch mussten sie Fronarbeit, die mit der Zeit mehr und mehr erhöht wurde, erbringen. Dies nutzten die Göler bei säumigen Schuldnern bis zur völligen Enteignung aus. Diese Unmenschlichkeiten wurden sogar vom Kraichgauer Ritterrat gebilligt. Vor allem aber muss die unnachgiebige Haltung des Karl Göler von Ravensburg 1801-1868 (170) genannt werden, welcher die verurteilten Sulzfelder, die sich im März 1848 für Freiheit, Demokratie und die Abschaffung der Fronarbeit einsetzten, nicht begnadigte.  Auch von den Privilegien der Bewohner der Freihäuser, keine Steuern zahlen zu müssen, war den Sulzfeldern bestimmt bekannt. All diese Vorschriften, Privilegien und Unnachgiebigkeiten seitens der Göler verursachten bei den Bürgern eine negative Denkweise gegenüber den Gölern. Folglich wurde alles Gölerische bekämpft und, wenn möglich, zerstört. Diese negative Denkweise ist heute noch bei vielen Altbürgern vorhanden. Was dazu führte, dass die nicht mehr vorhandenen Gebäude und Anlagen der Göler in der gedanklichen Versenkung verschwunden sind. Das einzige Gebäude vom „unteren Schloss“, an welches sich die Altbürger erinnern konnten, war der Ochsen mit seinen Mietern, die Ochsenmauer, die Kegelbahn und die betrieblich genutzten Gebäude. Dass aber der Ochsen 1882 auf dem abgebrannten „unteren Schloss“ erbaut wurde, war auch fast niemand bekannt. Diese Unwissenheit muss ebenfalls auf die oben erwähnte Abneigungs-Theorie bezogen werden. Die vorliegenden Ergebnisse befassen sich mit den Eigentümern, den Bewohnern, den Pächtern und den Käufern vom gesamten „unteren Schloss"-Areal – dargestellt in der zeitlichen Abfolge.
In der Hoffnung, dass mit dieser Forschungsarbeit das „untere Schloss“ aus seiner Vergessenheit entrissen wurde.

Manfred Himmel,
Heimatforscher und Mitglied der Sulzfelder Heimatfreunde


Teil 1 Das Schloss-Areal

(1) Das „untere Schloss“-Gelände im Jahre 1367


Auf der unteren Skizze werden, vom Marktplatz aus gesehen, das westliche und das östliche „untere Schloss“- Gelände von 1367 gezeigt.
Aus dieser und aus früherer Zeit wird von den Chronisten Hans III Göler von Ravensburg (27),  Johann Bernhard I G.v.R.  (30) ,  Ravan G.v.R. (145) sowie von Dieter G.v.R. (184) folgendes berichtet:
Das Geschlecht derer von Oetingen hatte die Gaugrafenwürde von Kaiser Friedrich Barbarossa erhalten. Für ihre Dienste beim Kaiser bekamen die Grafen von Oetingen als Lohn und Anerkennung Gelände im Kraichgau überschrieben. Dazu gehörte bestimmt auch das „untere Schloss“-Gelände in Sulzfeld.
1367 hat nämlich Albrecht III Göler von Ravensburg 1372-1411 (15) vom Grafen Ludwig von Oetingen das westliche und östliche „untere Schloss"-Gelände, per Lehensbrief erhalten. Auf das westliche, vom Hofgut (heute Rentamt) bewirtschaftete Ackergelände baute 1498 Wolf G.v.R. 1480-1527 (170) das alleinstehende Wohngebäude direkt am Marktplatz.
Hierüber ist mehr unter Pos. 11 zu lesen.
1630 hat schließlich Johann Bernhard I G.v.R. 1608-1652 (30) das sogenannte „alte Freihaus“, mitten auf das östliche Gartengelände erbaut.
Darüber erfahren Sie mehr unter Pos. 4.

 


(2) Das gesamte „untere Schloss“-Areal mit Lage- und Baustilbeschreibungen ab 1630

Als 1630 mit dem Bau des alten Freihauses, mitten auf dem Gelände zwischen Hirsch-, Geist -, und Vordere Gasse begonnen wurde, war gerade die Übergangszeit von der Renaissance zum Frühbarock. Das letzte Renaissance-Gebäude wurde 1607 von Hans Friedrich Göler von Ravensburg (29) auf der Ravensburg erbaut, an dem sich heute der vorgebaute Rittersaal befindet.
Auch muss erwähnt werden, dass in dieser Zeit der 30-jährige Krieg, von 1618-1648 und 1634 in Sulzfeld die Pest wütete. In einer solch schlimmen Zeit konnten keine großmächtigen Gebäude errichtet werden.
Trotzdem wurde das alte Freihaus im typischen Barockstil, mit einfachen Mitteln erbaut. Für Ausschweifungen des reinen Barockstils, wie zum Beispiel in Bruchsal oder Ludwigsburg, hatte der erbauende Göler von Ravensburg kein Geld. Auf dem Lageplan von 1630 erkennt man auch eine direkte Ummauerung des alten Freihauses, welche allerdings bei der späteren, kompletten Ummauerung des Barockgartens wieder abgerissen wurde.
Für die Göler von Ravensburg war zu dieser Zeit Geld verdienen wichtiger als ein repräsentatives Wohnhaus zu besitzen. Geld verdienen konnten die Göler von Ravensburg damals aber nur mit der Landwirtschaft.
Deshalb wurde auf die linke, westliche „untere Schloss“-Seite ein adliges Bauernhaus mit Verwaltungstrakt erbaut und das sogenannte „Schlossackerfeld“ darum herum bewirtschaftet.

Das westliche Areal vom späteren „unteren Schloss“ erstreckte sich von der Hauptstraße entlang der Königstraße bis zur Hinteren Straße und in einer geraden Linie, nördlich der oberen Christmannstraße, rechts entlang der Metzgerei Sauter, wieder bis zur Hauptstraße. Die Ökonomiegebäude wurden U-förmig, Richtung Westen offen und vorne, an der Hauptstraße, mit einer 5 Meter breiten Einfahrt angelegt.


Als 1820 der Plan von Sulzfeld im klassizistischen Spätbarockstil gezeichnet wurde, hatten die Göler v.R. am südwestlichen Schlossareal-Rand mehrere Parzellen an Sulzfelder Bürger verkauft, was gegenüber dem Plan von 1630 deutlich erkennbar ist. Auch ist in diesem Plan das alte Freihaus nicht mehr eingezeichnet, denn es musste wegen Baufälligkeit 1795 abgerissen werden. Aus  Gründen der Pietät haben die Göler von Ravensburg allerdings die Kapelle, in der das Männchen stand, nicht abgerissen. Die Kapelle ist im Plan von 1820 eindeutig noch am östlichen Ende des Barockgartens erkennbar eingezeichnet.
Im linken westlichen Areal wurde in dem Plan die Bezeichnung „das untere Schloss“, zu welchem laut Gemeindeakten auch der östliche Barockgarten gehörte, eingetragen. Jahre zuvor wurde das mittig nach Westen verlaufende Gebäude abgerissen und dafür ein hinters Quergebäude, in Verbindung mit den Schlossumbau, errichtet.
Zwischen dem Plan von 1820 und dem Plan von 2012, welcher dem heutigen modernen Funktionsstil zeigt, sind gewaltige bauliche Veränderungen eingetreten. Denn kein einziges Gebäude vom „unteren Schloss“ ist mehr vorhanden.
Nur noch die Nachfolgebauten vom „unteren Schloss“ entlang der Königstraße mit dem Haus Westermann vormals Friederich und dem Anwesen Frank, welche gerade in ein funktionsmodernes Wohn- und Caféhaus umgebaut wurden.
Das alte östliche Freihaus-Areal mit Barockgarten wird heute vom neuen Kaufhaus Westermann, dem Anwesen Diefenbacher (heute Swoboda), dem Anwesen Albrecht Weigert und dem Anwesen von Rolf Treutle sowie teilweise vom Anwesen Finck beherrscht.
Das untere westliche Schloss-Areal wird heute hauptsächlich von der Volksbank, dem Wohnhaus Sauter, Schäfer und Rößler, sowie dem neuen Wohn- und Caféhaus von Investor Werner Herbich aus Zaisenhausen beherrscht.

 

(2a) Drei Lagepläne vom „unteren Schloss“-Areal
mit seinen zeitlichen Baustil-Veränderungen

1630 – 1700 Deutscher Frühbarock-Stil

1700 – 1875 Klassizistischer Spätbarock-Stil

 1875 – 2012 Klassisch moderner Funktionismus-Stil

 


 

(3) Die Beschreibung mit Klarstellungen des Sulzfelder Handriß von 1740

Bei einem Handriss wie diesem muss man bedenken, dass er nicht Maßstabsgerecht gezeichnet wurde. Vor allem wurden die Gebäude und ihre Grundrisse teilweise überproportional dargestellt.
Die Straßen- und die Gebäudenamen sowie wichtige Punkte wurden von mir eingetragen.
Hauptsächlich geht es mir um die Lage des alten Freihauses zwischen der Geistgasse (heute Königstraße) und der Hirschstraße (heute Mühlbacher Straße), mitten in Sulzfeld beim Marktplatz darzustellen. Das alte Freihaus war in dem Handriss nicht eingezeichnet. Dies habe ich, zur besseren Orientierung, vorgenommen.

Dazu muss ich folgendes erklären:
Im Handriss sind vor allem die Schlösser der Göler von Ravensburg und die wichtigsten öffentlichen Gebäude eingezeichnet. Alle anderen Gebäude, welche größtenteils auch von den Gölern von Ravensburg erbaut wurden, hat man aus Platzgründen im Handriss nicht eingezeichnet. Dazu zählt vor allem das alte Freihaus, welches der Grundstock für das „untere Schloss“ war.
Folgende Gebäude wurden aus demselben Grund auch nicht eingezeichnet:
Das Gasthaus zur Krone, das 1617 erbaut wurde, das Gasthaus zum Schwanen, das 1700 erbaut wurde, das ehemalige Jagdhaus, heute Willi May, das 1735 erbaut wurde und das Haus Bührle/Teutsch, das 1731 erbaut wurde. Alle diese Gebäude, einschließlich des alten Freihauses, müssten dem Zeichner bekannt gewesen sein. Demnach ist die Existenz des alten Freihauses, welches schon 1630 erbaut wurde, bewiesen.

(3a) Die Sulzfelder Handriss-Skizze mit Kennzeichnungsergänzungen

Die wichtigsten Gässchen im Ortsetter:
1 Schlossgasse
2 Adlergasse
3 Lange Gasse, heute Kronengasse
4 Christmannstraße
5 Königstraße
6 Fläuschengasse, heute Moltkestraße
7 Trinkgässchen, heute Bachstraße
8 Sonnengasse, heute Gartenstraße

 


 Teil 2 Östlicher unterer Schlossteil

(4) Das alte Freihaus im östlichen Schlossteil und seine Hausgeschichte mit Männchen

Johann Bernhard I Göler von Ravensburg 1608-1652 (30) hat, mit ziemlicher Sicherheit, 1630 das sogenannte „alte Freihaus“, mitten in das östliche Schlossareal, zwischen Haupt- König- und Mühlbacher Straße erbaut. Er war der Sohn von Hans Friedrich Göler von Ravensburg 1565-1626 (29), welcher vom Grafen von Oetingen große Teile von Sulzfeld als Lehen bekam. Darunter muss auch das erste Schlossareal gewesen sein. Durch diese Tatsache und den gesetzlich vorhandenen Verfügungen konnte Johann Bernhard I ein Freihaus, mit all seinen Privilegien erbauen. Das Haupt-Privileg war, dass der Besitzer und all seine Bewohner keine Steuern an die Gemeinde zu zahlen hatten, was allerdings gegenüber der Öffentlichkeit verschwiegen wurde. Nachweislich hat die Gemeinde deswegen immer wieder Prozesse mit den Freihaus-Bewohnern geführt.
Man vermutet, dass das alte Freihaus mit dem Neuhof-Schlösschen Ähnlichkeit hatte. Denn als 1790 das alte Freihaus abgerissen wurde, hat der Urenkel von Johann Bernhard I, Karl W. A. Göler von Ravensburg 1728-1794 (136) zwei Jahre später den Neuhof erbaut. Er hat bestimmt Teile vom alten Freihaus wie zum Beispiel das Walmdachgebälk wieder verwendet. Die Freihaus-Eingangstüre war symmetrisch in der Mitte eingebaut und hatte oberhalb bestimmt das Gölerwappen eingesetzt.
Das ganze Areal war nun, entlang der Hauptsraße, mit einer Mauer versehen, alles Andere war nur eingezäunt. Deshalb wurde direkt um das alte Freihaus eine Schutzmauer gezogen, welche östlich entlang der abgeknickten Grenze verlief.
Als Johann Bernhard I 32 Jahre alt war herrschte in Sulzfeld 1634 die Pest. Er hat deshalb miterlebt, wie die halbe Sulzfelder Bevölkerung dahingerafft wurde.
Auch muss er, zusammen mit seinen beiden Vettern, Friedrich II (25) und Engelhard II (24) das Grundstück auf welchem die Pest-Toten in einem eingezäunten Gehege, welches man „Etter“ nannte, zur Verfügung gestellt haben.
Dieses „Etter“ wurde, wie anderswo auch, später „Adder“ genannt, deshalb könnte der Sulzfelder Pestfriedhof im oberen Adderberg gelegen haben.
Weil Bernhard I, Friedrich II und Engelhard II die Pest überstanden haben, stifteten sie bestimmt das jetzt gefundene Sulzfelder Männchen. Zur Erinnerung an die Pest wurde es mit Trauerschleife und dem Pestkreuz versehen. Dieses betende Männchen muss, bis zur Erbauung der Kapelle 1759, im Barockgarten gestanden haben.

(4a) Lageplan vom östlichen Schlossteil mit Haus- und Männchen-Bild

 


 

(5) Der Barockgarten, seine Ummauerung
und die heutige Restmauer  1660-2013

Johann Bernhard II Göler von Ravensburg 1632-1694 (31) war der Sohn von Johann Bernhard I, dem Erben des alten Freihauses. Die Frau von Johann Bernhard II war Maria von Sternenfels, sie war die treibende Kraft um das alte Freihaus einen Barockgarten anzulegen. 1660 wurde ihr dann dieser Wunsch erfüllt. Denn durch die Freihaus-Privilegien, keine Steuern zahlen zu müssen, war Johann Bernhard II einer der vermögendsten Grundherren seiner Zeit. Er besaß die Hälfte aller Gölerschen Lehensgüter.
Der Barockgarten wurde rein geometrisch in 8 gleichgroße und zwei halbierten, topiarisch rechteckig geschnittenen Buchsbaumhecken angelegt. Durchschritt man den Hauptweg, welcher direkt auf die Mitte des Freihauses führte, musste man, beim symmetrisch verlaufenden Querweg eine rundgeschnittene Buchsbaumhecke, in deren Innenfläche ein Wasserbasseng vertieft eingebaut war, umrunden.
Die 1630 angelegte Schutzmauer um das Freihaus war den Gölern nicht hoch genug, denn die bürgerlichen Untertanen konnten viel zu nah an das alte Freihaus herankommen. Diese direkte Schutzmauer wurde im Zuge des Barockgartenbaus 1660 abgerissen.
Jetzt wurde entlang der Geistgasse und der Hirschstraße eine ebenso hohe Bruchsandsteinmauer wie an der vorderen Hauptstraße mit 1,80 Meter Höhe angelegt. Von dieser Mauer ist noch ein Rest mit 1,20 Meter, entlang der heutigen östlichen Königstraße, bis zur schräg verlaufenden Barockgarten-Grenze vorhanden. Dieser Mauerbereich ist noch der einzige Rest, nicht nur vom Barockgarten, sondern vom gesamten „unteren Schloss“.
Dieses Mauerteilstück konnte nur deshalb erhalten werden, weil dort nach 1630 bis heute keine Gebäude errichtet wurden. Vor allem muss der Fam. Westermann gedankt werden, dass sie im Zuge ihrer Kaufhauserbauung diesen Mauerteil nicht abgeschoben, sondern fachmännisch restauriert haben.
Ganz bestimmt standen vor der Ummauerung des Barockgartens kleine Ackerbürgerhäuser an dieser Stelle. Diese Bürgerhäuser kamen beim Tod des Ernährers durch Vorkaufsrecht in den Besitz der Grundherren.

(5a) Plan des Barockgartens mit altem Freihaus und
Bild der heutigen Restmauer

 


 

(6) Das Original Eingangsportal vom Barockgarten 1660-1885

Das Eingangsportal stand an der vorderen Hauptstraße zentral, mittig zwischen der Hirschstraße (Mühlbacher Straße) und der Geistgasse (Königstraße) in der Flucht zum alten Freihaus.  Das Portal bestand aus zwei quadratischen Sandsteinpfosten von 40 x 40 cm und einer Höhe von 220 cm. Unterhalb der Kapelle stand auf dem linken Pfosten das Herstellungsjahr 1660, und auf dem rechten Pfosten stand an gleicher Stelle G.v.R., diese Abkürzung heißt: Göler von Ravensburg.
Diese beiden Pfosten wurden, ohne die beschädigte Kapelle, im Zuge des Barockgartenverkaufs und der Bebauung 1885, nach ganz links versetzt. Weil aber dieser Eingang nur mit dem rechten Türflügel bestückt wurde, betrug die Durchgangsbreite dann nur noch die Hälfte des Original-Tores, also 110 cm.
Das Origina-Kapitell auf jedem Pfosten begann mit einem 2 cm vorstehenden und 3 cm hohen Kantprofil, auf welchem ein kugelförmiges Karnisprofil mit einer Ausladung von 5 cm lag. Dem folgte ein 6 cm hoher Kehlformstein und als flächiger Abschluss war wieder ein Kantprofil, auf welchem ein kymaförmiges Karnisprofil mit einer Ausladung von 5 cm lag. Dem folgte ein 6 cm hoher Kehlformstein und als flächiger Abschluss war wieder ein Kantprofil von 7 cm Ausladung aufgesetzt. Als endgültigen Abschluss folgte ein Kegel mit einem Durchmesser von 30 cm, welcher auf einem hyperbolisch rundgeformtem Fuß mit Zwischenring stand.
In diesem Zusammenhang sollte einmal die Symbolik der Kugel erklärt werden: Kreis und Kugel gehören zu den bedeutendsten und ältesten Symbolen der menschlichen Zivilisation. Seit Jahrtausenden steht die Geometrie von Kreis und Kugel sinnbildlich für die Ordnung der Welt. In ihr gewinnen die Grundfragen nach den Gesetzen des Kosmos von Macht, Zeit, Schönheit, Spiel und Zufall, ein unvergängliches Gestell.
Das zweiflügelige Tor wurde in einer sogenannten Stellrahmen-Konstruktion gefertigt. In jedem Flügel waren 2/3 von unten her Stahlblechfüllungen eingenietet. Diese glatten Flächen waren unauffällig passend zum Sandstein in braun-beige lackiert. An den seitlichen Rechteckstäben wurden drei  flache Querstreben angeschweißt, daran wurden die eigentlichen Gitterstäbe befestigt. An den 22 oberen Enden der senkrechten Gitterstäbe wurde die Form eines halbierten Lorbeerblattes angeschmiedet.

(6a) Skizze des Original Barockgarten Eingangsportals

Gezeichnet nach historischen Vorlagen
Manfred Himmel


 

(7) Der Kapellenbau hinter das alte Freihaus und seine Darstellung

Als man schrieb das Jahr 1759 als von Fritz Freiherr Göler von Ravensburg 1717-1773 (35), laut Eintrag im Generallandesarchiv Karlsruhe Nr.: 229/104079, die Erlaubnis zum Bau einer katholischen Kapelle an seinem Haus erteilt wurde.
Weil er als einziger Göler vom evangelischen zum katholischen Glauben übergetreten war, wollte er in seiner Kapelle einen nicht öffentlichen Gottesdienst im katholischen Glauben zelebrieren. Der Speyerer Bischoff Franz von Hutten hat ihm dazu seine Erlaubnis erteilt. Allerdings musste der Brettener Landesdekan die Kapelle vor der Inbetriebnahme in Augenschein nehmen.
Zu dieser Zeit wohnte Fritz Göler im alten Freihaus und hat dort, östlich diese Kapelle errichtet, welche im Plan von 1820 noch deutlich erkennbar eingezeichnet ist. Sein vollständiger Name war Willhelm Friedrich II, er war der Urenkel vom Erbauer des alten Freihauses, Johann Bernhard I (30), welcher, wie schon berichtet, mit seinen Vettern das bestehende Männchen anfertigen ließ und es wahrscheinlich 100 Jahre lang in einer Barockgartennische aufgestellt hatte.
Ab 1759 wurde dann das Männchen in die neu erbaute Kapelle integriert. Diese Ädikula-ähnliche, offene Kapelle war etwa 3 Meter breit, 1,20 Meter tief und 2,50 Meter hoch. Das Dach war bestimmt auf jeder Seite aus zwei Sandsteinplatten von 50 cm Breite und 1,60 Meter Länge mit 12° Neigung auf die beiden seitlichen, freistehenden Werksandsteinblockmauern aufgelegt. Die innere Stirnwand kann nur aus senkrecht aufgestellten, sauber gekrönelten Sandsteinplatten verkleidet gewesen sein. In der Mitte dieser Kapellennische war bestimmt ein Kreuz ohne Christuskorpus aufgestellt, denn für einen gekreuzigten Christuskorpus reichte die Finanzierung nicht.

(7a) Diese Kapellendarstellung ist das Ergebnis vieler Studien ähnlicher Gebäude und wurde von Manfred Himmel, samt Interieur, skizziert

 


 

(8) Die ersten Bürgerhäuser an der verlängerten Geistgasse
und deren Besitzfolgen von 1710 bis heute

Die ersten Bürger, welche an der verlängerten Geistgasse zur Hirschstraße, als direkte Anrainer zum alten Freihaus-Areal ein Haus bauen durften, konnten ermittelt werden.

Ohne Zweifel durfte aber in der Zeit, als die Göler noch das alte Freihaus bewohnten, nur ein herrschaftstreuer Bürger dort ein Grundstück kaufen. Der erste, der dort ein Grundstück kaufen durfte, war der herrschaftliche Feldamtmann Michael Teutsch. Im Jahr 1710 kaufte er das Eckgrundstück Geistgasse/Hirschstraße (heute Finck) und erbaute darauf ein Holzfachwerkhaus. Er musste es aus Sicherheitsgründen mit dem östlichen Dorftor verbinden.
Dieses Haus war auch das Elternhaus des Hausvogts der Gölerschen Feldökonomie, Johann Jakob Teutsch, welcher das Haus Bührle/Teutsch in der Vorderenstraße 57 übernahm und 1760 dort hin umgezogen ist. Sein Bruder Bernhard bewohnte das Elternhaus bis 1773, danach wurde es an Tagelöhner vermietet. 63 Jahre später wurde das Haus, weil baufällig, zusammen mit dem östlichen Dorftor, 1836 vom damaligen Besitzer und Bürgermeister von Sulzfeld, Gotlieb Teutsch, abgerissen.
Bis 1880 war das Grundstück unbebaut und wurde jetzt von Johann Krüger gekauft. Johann Krüger betrieb in der Friedhofstaße 9 (heute Förster) einen gutgehenden Viktualienhandel. Er baute 1882 das heute noch stehende Haus Finck auf diesem Grundstück. Durch diese und andere Bautätigkeiten machte er 1883 Bankrott. Daraufhin ließ er Hals über Kopf seine Frau Regina geb. Eigenmann mit 12 Kindern alleine und flüchtete nach Amerika.
1885 kaufte dann der Bäckermeister Otto Finck aus Heidelsheim und legte mit seiner Frau, geb. Eißler den Grundstock für das Stammhaus Finck. Sein Sohn, der Bäckermeister Otto Finck, übernahm 1935 das Anwesen. Über die Kriegszeit war die Bäckerei geschlossen. Denn es durfte nur eine Bäckerei in Sulzfeld betrieben werden, welche die Bäckerei Antritter war.
1950 hat dann Otto Finck die Hofeinfahrt im Zuge des Backstuben-Neubaus überbaut. 1962 übernahm der Bäckermeister und spätere Bundesverdienstkreuzträger Fritz Finck das Anwesen, kaufte das Haus Valet und erweiterte seine Backstube in dieser Richtung.  Seit 1995 betreibt sein Sohn Dietmar Finck als Bäckermeister und Gemeinderat die Bäckerei.



Der zweite Sulzfelder Bürger, welcher im heutigen Dreiecksquartier Finck ein Grundstück kaufen durfte, war Johann Häge (2723). Weil sein Großvater Jakob Häge (2718) Schultheiß war, fädelte dieser den Grundstückskauf ein. Nachdem Johann Häge das Gasthaus im Neuhof als Bestandswirt aufgab, baute er 1860, als Küfermeister sein Haus in der Geistgasse, welches heute noch steht.
Sein Sohn Karl Friedrich Häge (2728) war Totengräber und Steinhauer. Er ist 1910 in das Haus seiner Frau Wilhelmine, geb. Fischer in der Friedhofstraße 4 gezogen. Dort hatte er, gegenüber der ersten Leichenhalle, oberhalb des Anwesens Pfefferle/Förster seine Steinhauer-Werkstatt. Die vom Totengräber gefundenen Totenschädel stellte er, in Reih und Glied zur Schau auf. Er hat sich auch an der Abdeckplatte der Friedhofsmauer mit: F.H. 1947 verewigt.
Das Haus in der Geistgasse überließ er seinem Sohn Friedrich Ludwig (2735). Friedrich Ludwig heiratete Anna Haberland. Deren Sohn Friedrich Jakob war ein sehr guter Fußballspieler, deshalb nannte man ihn „Bomben“.
Weil Karl Friedrich Ludwig 1942 in Russland gefallen ist, heiratete seine Witwe Anna 1943 den Metzger Wilhelm Quast. Nach dem Tod von Anna und Wilhelm Quast verkauften deren Kinder das Haus 1978 an Hermann Valet, von welchem es 1980 Fritz Finck erworben hat.
Der dritte Sulzfelder Bürger, welcher im heutigen, sogenannten Dreiecksquartier Finck ein Grundstück kaufen durfte, war Carl Störzinger (7400). Er war ein Weingärtner bei den Gölern, allerdings war sein Bruder Gottlieb herrschaftlicher Hausarzt bei den Gölern. Dieser sorgte dafür, dass Carl Störzinger den Bauplatz bekam, um sein Häuschen darauf zu erbauen.
Sein Sohn Georg (7403) übernahm dann das kleine Häuschen. Und schließlich wurde dessen Sohn Wilhelm Störzinger, als Leichenträger und Steinhauer der Besitzer. Er hat in diesem typischen Sulzfelder Steinhauer-Häuschen, auf engstem Raum für seine 12 Kinder, in Anbauten Hasen und Geißen gehalten und im Winter Christbaumständer gemeißelt. Damit konnte er alle gerade so über die Runden bringen.

Seine letzte Tochter war Anna Berta, welche Karl Bopp aus Stetten am Heuchelberg heiratete. Weil Karl Bopp 1942 in Russland gefallen ist, verkaufte Anna Berta Bopp das Häuschen an den Bäckermeister Fritz Finck. Mit diesem Geld kaufte sie das Anwesen Hauptstraße 81. Im Zuge der nötigen Erweiterung hat dann Fritz Finck das Häuschen abgerissen und eine Garage darauf erbaut.

(8a) Lageskizze der ersten Bürgerhäuser an der Geistgasse,
östlich des noch von den Gölern bewohnten Freihaus im Barockgarten


 

(9) Das Ende vom alten Freihaus, ohne Abriss der Kapelle

Der Erbnachfolger von Johann Bernhard II (31) welcher den Barockgarten ummauerte, war Johann Friedrich I 1660-1711 (32) Er verkaufte 1682 das Gasthaus zur Krone und erbaute das erste separate Verwaltungshaus, mit einer Scheune entlang der Königtraße auf dem Platz des heutigen Café-Hauses.
Er wohnte aber bis zur Fertigstellung des ab jetzt „unteres Schloss“ genannten Gebäudes, im alten Freihaus. Der Erbnachfolger von Joh. Friedrich I war sein Sohn Eberhard Friedrich II 1704-1782 (48). Er war gemeiner Bürgermeister von Heidelberg und brauchte das alte Freihaus nur noch als Zweitwohnsitz. Um, wie schon erwähnt, als Freihausbesitzer keine Steuern bezahlen zu müssen.

Bis zu ihrem Tod wohnte seine Mutter alleine im alten Freihaus. Danach ging das alte Freihaus in den Besitz von Fritz Göler v.R. 1717-1773 (35) über. Er baute die katholische Kapelle 1758 hinten an das Freihaus. Sein Sohn Josef 1753-1822 (37) wurde wieder evangelisch und interessierte sich nicht mehr für das Freihaus mit der katholischen Kapelle. Deshalb überließ er das Freihaus seinem Onkel Gerhard Friedrich III 1760-1819 (51), welcher in das alte Freihaus nichts mehr investierte. Denn wie schon sein Vater Johann Michael 1728-1815 (49) haben beide ihre Aktivitäten in den Aufbau des neun Wohnsitzes, dem „unteren Schloss“ auf der anderen Straßenseite gesteckt.
Das alte Freihaus mit dem Barockgarten verkam zu einer Wildnis und war Ende des 17. Jahrhunderts ein Schandfleck für Sulzfeld. Schließlich wurde 1790 das alte Freihaus abgerissen. Die direkt dahinter stehende Kapelle wurde vom Abriss verschont. Man benutzte die Kapelle, in dem das betende Männchen stand, noch fast 100 Jahre lang als, durch hohe Hecken umzäunten Andachtsplatz.
Der verkommene Barockgarten wurde auch teilweise wieder neu angelegt, was man im Plan von 1820 teilweise erkennen kann. Der Erbe Ludwig III genannt „Louis“ 1803-1873 (90) wohnte in Daisbach und machte Konkurs. Er konnte sich aber mit den Gläubigern arrangieren, in dem sein Sohn Ludwig jun. 1873-1894 (91) seine Schulden, mit dem Verkauf des Barockgartengeländes, welcher in Teilparzellen 1885 begann, bezahlen konnte.

 


 

(10) Die Barockgartenkäufer, deren Besitzfolger und zwei Portalgesichter

Bevor Ludwig III jun. Göler von Ravensburg 1833-1894 (91) mit dem Verkauf des Barockgartens beginnen konnte, musste er das Original-Portal von der zentralen Mitte an der Hauptstraße abbauen. Denn sonst hätte die Aufteilung, wie sie noch heute in etwa ist, nicht funktioniert. Bei diesem Abbau müssen die beiden Kegel-Kapitelle separat aufbewahrt worden sein. Beim neuen Standort, ganz links, an der Königstraße war nämlich bis 1955 ein Segmentbogen-Oberteil aufgesetzt.
Dieses Oberteil muss bei Bauarbeiten 1955 abgebrochen  sein. Danach wurden wieder die Original Kugel-Kapitelle auf die Pfosten des jetzt halb so breiten Eingangsportals aufgesetzt.
Jetzt wurde der Barockgarten aufgeteilt. Die linke Hälfte kaufte 1890 Nikolaus Friederich aus Mühlbach (1857-1932). Auch kaufte er das marode sogenannte „neue Freihaus“ auf der anderen Seite der Hauptstraße, worüber später mehr berichtet wird. Nikolaus Friederich hat den halben Barockgarten leicht verändert und baute in das hintere Drittel einen Pavillon mit Brunnen. Wahrscheinlich hat er die halb zerfallene Kapelle abgetragen, wusste aber von dem Männchen, welches eventuell darin gestanden hat, nichts, denn es muss vorher, möglicherweise von Ludwig Krüger oder jemand anderem, sichergestellt worden sein.
Der sogenannte Friederichsgarten wurde von dem Kaufmann Otto Westermann 1976, zusammen mit dem Kaufhaus Friederich, auf der anderen Seite, gekauft. Otto Westermann hat dann sein neues Kaufhaus, wie es heute noch auf dem halben Barockgarten steht, erbaut.
Das östliche Grundstück, Mühlbacher Straße 3, neben dem Anwesen Finck, kaufte 1895 Christian Völkle (7797/6). Sein Vater Johann Völkle war mit Johanna, geb. Lehmannn, verheiratet. Diese Johanna Lehmann war eine Tochter von Christian Lehmann (4625), welcher der Großvater vom späteren Besitzer Friedrich Lehmann, genannt „Lötfritz“, war. Nachdem Wilhelm Völkle das Haus im sogenannten Gründerstil erbaut hatte, ließ er auf den Haustürsturz seine Initialen in Sütterlin Großbuchstaben W.V. und das Erbauungsjahr 1897 einmeißeln.
Friedrich Lehmann, genannt muss dieses Haus 1930 von seinem Neffen mütterlicherseits, Wilhelm Völkle übernommen haben.

Friedrich Lehmann hat Ingeborg Schenk aus Heidelberg adoptiert. Diese Ingeborg erbte dann das Haus Mühlbache Straße 3 und heiratete 1953 den Blechnermeister Walter Treutle aus Zaisenhausen. Heute gehört dieses Anwesen dem 3. Sohn von Ingeborg und Walter Treutle, Rolf Treutle.
Das mittlere Grundstück, Mühlbacher Straße 1, kaufte 1896 Ludwig Krüger (4339). Sein Vater war Johann Krüger, welcher das Stammhaus Finck 1882 erbaute. Ludwig Krüger war mit Maria, geb. Hagenbucher, verheiratet. Ihre erste Tochter war Frieda, welche 1927 den Bäckermeister Otto Finck heiratete. Die letzte Tochter war Berta, welche 1931 den Metzgermeister Otto Förster heiratete. Deren erster Sohn Kurt ist mit Margarethe, geb. Pfefferle, verheiratet.
Nach dem Ludwig Krüger sein vorderes Wohnhaus, Mühlbacher Straße 1, erbaut hatte, ließ er auf dem Türsturz seine Initialen in voller Länge, wie folgt in Großbuchstaben, erhaben, einmeißeln: 18.LUDWIG KRÜGER.97.
Das heißt, Wilhelm Völkle und Ludwig Krüger erbauten im selben Jahr 1897 ihre Wohnhäuser. Wenn man diese verwandtschaftlichen Zusammenhänge betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass es sich hier um eine gemeinsame Sippe, nämlich Völkle – Lehmann – Treutle – Finck gehandelt haben muss.
Das folgend beschriebene Ereignis ist nur eine Vermutung, welches sich eventuell so abgespielt haben könnte:
Beim Einebnen des Baugrundstücks für eine Scheune hat Ludwig Krüger ein kniend betendes Sandsteinmännchen gefunden. Zuerst wusste er nicht, was er damit anfangen solle. Er fragte den Verkäufer Ludwig jun. Göler von Ravensburg, welcher glaubte, sich als Kind noch erinnern zu können, dieses Männchen in der Kapelle seines Vaters gesehen zu haben. Er überließ es Ludwig Krüger. Ein Jahr später, 1898 beim Richtfest der Scheune, hat er dann das Männchen in die Giebelwand-Nische hineingestellt, aus welcher wir es jetzt, 114 Jahre später zur Restaurierung herausholten.


Der Zahnarzt Johannes Maulbetsch hat 1938 das Anwesen Ludwig Krüger von dessen Erben gekauft. Die Frau von Johannes Maulbetsch war Luise, geb. Pfefferle. Sie verkaufte als Witwe die Scheune mit dem Männchen 1958 an Friedrich Lehmann. Das Ehepaar Maulbetsch hatte keine Kinder, deshalb erbte der Neffe von Luise Maulbetsch, Albrecht Weigert, das Haus Mühlbacher Straße 1.
Das Eckgrundstück vom Barockgarten Hauptstraße/Mühlbacher Straße kaufte 1898 Andreas Schad (6460). Er war von Beruf Kappenmacher, deshalb nannte man sein Eckhaus am Marktplatz das „Kappenmacher Haus“
Dieses Textilhaus, Hauptstraße 62, hatte seinen Geschäftseingang übers Eck, was damals in der Gründerstil-Zeit eine Besonderheit war. Auch das Dach hatte übers Eck passend ein abgesetztes Walmdach. Dieses Ddminierende Haus war 70 Jahre lang marktplatzprägend, es wurde 1969 abgerissen. Heute befindet sich dort ein öffentlicher Parkplatz.
Das Grundstück Hauptstraße 64 direkt rechts neben dem Kaufhaus Westermann kaufte 1898 der Steinhauermeister Friedrich Diefenbacher und baute das heute noch stehende Gründerstil-Haus direkt an das Haus vom Kappenmacher. Sein Sohn Oskar Diefenbacher erbaute links daneben eine Garage für seinen Bus. Heute gehört das Haus seiner Enkelin Ingrid Swoboda, geb. Diefenbacher, welche mit ihrer Tochter das Haus bewohnt.
Viele befragte Sulzfelder 70plus Bürger erinnerten sich noch an eine Segmentbogen geformte Sandsteinplatte, auf dem Portal zum Friederichsgarten, welche etwa bis 1955, wie auf der Skizze, dargestellt ausgesehen hat.
An das Kugelportal, welches bis 1980 zu sehen war, können sich noch fast alle befragten 40plus Bürger, laut dem Foto, erinnern.

 

(10a) Die Lageplan – Skizze der Barockgarten-Käufer und die zwei Portalgesichter vom Friederichsgarten

 

 

 


 Teil 3 Westlicher unterer Schlossteil

(11) Das Wolfsche Haus, seine Geschichte und sein mögliches Aussehen


Dieses Haus wurde nachweislich 1498 in einem vermischten Baustil der Renaissance (siehe untere Modell-Skizze) erbaut. Es stand, als erstes freistehendes Gebäude eines Göler von Ravensburg, auf dem westlichen, unteren Schlossgelände, an dessen südlichen Ende, direkt an der Vorderenstraße. (siehe Lageplan Nr.: 7).
Der Erbauer, Wolf II Göler von Ravensburg 1480-1527 (17a), dessen Namen das Haus bekam, war katholischer Prokurator der römischen Kurie in Speyer, Kaplan in Sulzfeld, Probst in Odenheim, Pfarrer in Flehingen und  Iptingen.
Seine beiden Brüder David I (17b) und Georg II (17c) waren Domherren in Mainz und Speyer. Wenn sich diese Würdenträger, wahrscheinlich einmal im Jahr, in Sulzfeld trafen, ist anzunehmen, dass Wolf II deshalb in seinem Haus eine Kapelle einbaute, um mit seinen Brüdern Andachten darin abzuhalten.
Frau Rosanna Schrader, geb. Göler von Ravensburg, 1911-2004 (204a) hat nämlich immer in Ehrfurcht von diesem Haus gesprochen, weil sich ihrer Meinung nach eine Kapelle darin befunden haben muss. Auch vermutete sie, dass das Wolfsche Haus etwas Besonderes gewesen sein muss, was ich in meiner Modell-Skizze zum Ausdruck gebracht habe.
Das Haus muss demnach 10 Meter lang, 6 Meter breit und 5 Meter hoch gewesen sein. Die beiden Giebel könnten im Fachwerk mit sichtbaren Dachendbalkenköpfen aufgebaut gewesen sein. Im Dach waren je zwei Dreiecksgauben eingebaut. Oben am südlichen Fachwerkgiebel war bestimmt ein Kreuz, zum Zeichen, dass ein frommer Mensch darin wohnt, aufgesetzt.
Aus demselben Grund war auch im Oberlicht der Haustüre ein Tatzen Kreuz eingebaut. 1818 hat der Erbnachfolger Eberhard Friedrich IV (52) das Wolfsche Haus abgerissen und legte einen Garten an. Vorher wohnte Wolf Adam (36) in diesem Haus.

 

 


 

(12) Adeliges Bauernhaus mit Verwaltungstrakt im westlichen Schlossteil 1660

So wie die unten abgebildete Modellskizze zeigt, könnte das erste Bauernhaus mit Verwaltungstrakt der adligen Göler von Ravensburg aus der Fritzschen Linie, im westlichen Schlossteil ausgesehen haben. (siehe Lageplan Nr. 2). Es wurde 1660 von Johann Bernhard II G.v.R. 1632-1694 (31), als Eigentümer des östlichen Barockgartens, im alten Freihaus wohnend, gebaut. In diesem Kombinationshaus war im rechten Drittel die Wohnung und die Büros der Gölerschen Verwalter, und im linken, größeren Teil die Ställe für Pferde, Ochsen und Schweine untergebracht. Das komplette Dachgeschoss wurde durchgehend als Heu-, Stroh-, und Getreidelager benutzt.

Das Gebäude war 14 Meter lang, 7 Meter breit und bis zum First 8 Meter hoch, es war nicht unterkellert. In der Mitte war ein 2,20 Meter hohes Flügeltor mit Oberlicht, über dem das Gölerwappen angebracht war. Am hinteren Eingang war ein 3 Meter breites Scheunentor eingebaut. Die 2 Meter hohen und 1 Meter breiten Stallfenster waren verglast. Rechts und links des Gebäudes war jeweils ein 2,50 Meter breites Flügeltor mit nach oben verlaufenden, rahmenüberdeckendem Gebälk, angebaut.

Nach dem Eintreten in den Verwaltungstrakt, müssen gleich dahinter die Büros und im ersten Stock die Wohnung des Verwalters gewesen sein.

Weil dieses Gebäude schon nach 5 Jahren für die schnell wachsende adlige Landwirtschaft zu klein war, hat Johann Bernhard II G.v.R., daran anschließend, eine winkelrechte, von vorne gesehen, links nach hinten verlaufende 15 Meter lange Scheune erbaut. Diese Scheune wurde, nicht wie das vordere Stall- und Verwaltungsgebäude, aus Sandstein, sondern aus Holzfachwerk im Fränkischen Stil erbaut. (siehe Lageplan Nr. 3)

 

 


 

(13) Das erste Verwaltungshaus mit Scheune der Göler wurde 1693 niedergebrannt

 

Durch die schnell wachsende Gölersche Landwirtschaft wurde das adlige Bauernhaus mit Verwaltungstrakt zu klein.  (siehe Plan Nr. 2)
Auch wollte der Verwalter nicht mehr neben den stinkenden Schweineställen wohnen. Weil das Gesindehaus noch nicht erbaut war, brauchte man für die Knechte und Mägde Wohnungen, welche im Verwaltungstrakt untergebracht werden sollten. Deshalb erbaute Johann Friedrich I G.v.R. 1660-1711 (32) im Jahr 1680 das erste separate Verwaltungshaus mit einer Scheune dahinter, entlang der Königstraße. Dieses Verwaltungshaus und die Scheune wurden im Fachwerkstil des 17. Jahrhunderts, ohne Keller erbaut. Die unten abgebildete Modell-Skizze zeigt die Giebelseite, welche noch die Giebelseite vom heutigen Café ist.
Der Fachwerkstil wurde von Johann Friedrich G.v.R. aus Kostengründen und des schnelleren Aufbaus wegen, einem Massivhaus vorgezogen. Das Haus war 7 Meter breit, 12 Meter lang und 8 Meter hoch. Die anschließende Scheune wurde in derselben Breite aber 15 Metern Länge, entlang der Königstraße, ebenfalls ohne Keller und mit bretterverschalten Außenwänden erstellt. (siehe Lageplan Nr. 5)
Schon 13 Jahre später, 1693 wurde diese Scheune von den marodierenden Französischen Soldaten in Beschlag genommen und beim Abzug nach Eppingen in Brand gesetzt. Die Flammen konnten vom direkt daran angebauten Verwaltungsgebäude nicht abgehalten werden, weshalb es ebenfalls abgebrannt ist.
Das Grundstück der abgebrannten Scheune wurde jetzt als Bauplatz an einen privaten Bauer verkauft, welcher darauf den Vorgänger-Bau des Anwesen Gottfried Frank erbaute. Auf dem vorderen Verwaltungshaus-Platz wurde 1725 das neue Freihaus, über welches im nächsten Teil berichtet wird, erbaut.

 

 


 

(14) Das neue Freihaus auf dem Platz des Verwaltungshauses und das heutige Café-Gebäude 1725 – 1980

Die unten abgebildete Modell-Skizze des neuen Freihauses wurde nach Beschreibungen aus den Gölerschen Analen und dem Studium gleichartiger Gebäude von anderen adligen Schlössern erstellt. Das Freihaus wurde im Stil des Barocks, mit typischen wellenartigen Fensterkappengesimsen, mit einem Dreipass-Giebelfenster und darunter mit drei quadratischen Lüftungsöffnungen erbaut.
Die eichene Holzhaustüre hatte sechs geschlossene Füllungen. Oberhalb der Treppenhausfenster waren dreieckige Kappengesimse aufgebaut. Das Haus stand auf dem Platz des abgebrannten Verwaltungshauses. Es wurde 1725 von Joh. Wolfgang Albrecht G.v.R. 1630-1758 (34) erbaut. Es war der Vorgängerbau vom heutigen Café. Auch war das neue Freihaus das erste Gebäude, welches, in diesem Grundwassergefährdeten Gelände, mit einem Keller versehen wurde. Im heutigen Café muss die Außenwand zur Königstraße noch von diesem Bau stammen.
Dieses Haus gehörte zum gesamten Areal des „unteren Schlosses“ und war das erste Gebäude auf der westlichen Seite, in welchem eine Göler Familie wohnte. (siehe Lageplan Nr. 6) Sieben Kinder vom Erbauer Joh. Wolfgang Albrecht G.v.R. wurden ab 1726 darin geboren. Diese Kinder konnten durch die giebelseitige Haustür, über die Vorderestraße in den Barockgarten zu ihrer Großmutter Anne, eine geb. Trapp von Trappensee, welche im alten Freihaus wohnte, gelangen.
Sie wohnte alleine im fast zerfallenen alten Freihaus, was den Kindern höllischen Spaß machte, darin herumzutoben. Das im Vorwort erwähnte Freihaus-Privileg wurde nach der Revolution von 1848 abgeschafft, deshalb wurde das Haus von den Gölern verlassen, es zerfiel zu einer Ruine. Diese Ruine kaufte Nikolaus Friederich 1898, zusammen mit dem restlichen Barockgarten.
Dazu später mehr.

 


 

(15) Das Schafhaus der Göler auf dem unteren Schlossacker
und seine Schäfer 1730 - 1840

Im 18. Jahrhundert wollten auch die Göler vom „unteren Schloss“ der Fritzschen Linie eine Schäferei. Denn die verhassten Verwandten der Ferdinandischen Linie der Göler hatten schon eine Schäferei, neben der Kelter im Ur-Sulzfelder Weilergassen-Gebiet. Die Wolle, das Fleisch, die Milch und der Verkauf der Schafe war nämlich ein gutes Geschäft. Deshalb erbaute Eberh. Friedrich II G.v.R. 1704-1748 im hinteren Drittel der unteren Schlossäcker ein Schafhaus. (siehe Lageplan Nr. 7) Dieses Schafhaus muss, nach unterem Modellplan einstöckig, 9 Meter lang, 7 Meter breit und 6 Meter hoch gewesen sein. Es besaß ein Satteldach, wahrscheinlich mit Biberschwanz-Ziegeln, welches bis 2 Meter über Bodenniveau heruntergezogen war. Im rechten Drittel war die Wohnung der Schäfer-Familie untergebracht. Sie besaß eine separate Haustür, je zwei Fenster sowie im Dachgeschoss jeweils eine Schleppgaube zur Belichtung der oberen Zimmer.
Im linken Drittel war der Schafstallmit je 4 Stallfenstern. Das riesige Dach war bis auf drei Meter Höhe innen offen. Darüber konnte man dann durch die Giebeltüre Stroh und Heu einbringen und über Öffnungen nach unten abwerfen. Die Schafe wurden durch die beiden großen, stirnseitigen Stalltüren, von dem damals eingezäunten Pferch, ein- und ausgetrieben.
Im Sulzfelder Archiv werden im 18. Jahrhundert bis zu 1200 Schafe der Göler angegeben. Weil  Schäfer noch im 18. Jahrhundert als ein unehrlicher Beruf galt, wurden sie in den Zünften nicht aufgeführt. Dazu muss man sagen, dass zu den Aufgaben des Schäfers nicht nur das Hüten der Schafe gehörte, sondern auch die Aufzucht, die Rassenkunde, die Weidewirtschaft, die Pferchtechnik und die Beherrschung des Hirtenhundes.
Auf der Schloss-Skizze von Otto Weigert steht rechts, nach oben verlaufend, der Name Dörwächter. Der Name Dörwächter wird in dieser Zeit als Schäfer vom „unteren Schloss“ erwähnt, der bestimmt im Schafhaus wohnte. Auch war der erste Dörwächter Schwanenwirt und Schäfer, was bestimmt durch die Nähe der beiden Gebäude zu erklären ist.

 


 

(16) Als das adlige Bauernhaus 1759 zum klassizistischen Schloss
umgebaut wurde 1750 - 1880

1750 hat Johann Michael Göler von Ravensburg 1728-1815 (49) nicht nur das adlige Bauernhaus zum Schloss umgebaut, sondern verlegte auch den bäuerlichen Betrieb nach hinten, vor den Schafstall. Im rechten Bereich, links neben dem neuen Freihaus, erbaute er das Gesindehaus. (siehe Lageplan Nr. 9) Er hat den gesamten „unteren Schloss“ – Komplex fast rechtwinklig wie eine Burg mit Innenhof und verschiedenen Ökonomiegebäuden umschlossen (siehe Lageplan Nr. 8 und unten abgebildete Skizze von Otto Weigert).
Bei diesen gewaltigen Umbauten hat Johann Michael auch die linke Fachwerkscheune, welche von Johann Bernhard II G.v.R. erbaut wurde, abgerissen und durch einen massiven Sandsteinbau mit Südbalkon ersetzt, so dass ein Winkelbau als Wohntrakt entstand. (siehe Lageplan Nr. 38)
Das Giebelsatteldach am vorderen Hauptgebäude und am linken Seitenbau wurde charakteristisch im klassizistischen Spätbarockstil, als hervorstehende, flachgezogene Giebelgaube erbaut. Auf dem 35° geneigten Satteldach waren mehrere Schleppgauben eingebaut. Auch erbaute er hinter dem  Gesindehaus und unter die Ökonomiegebäude drei große gewölbte Weinkeller. Diese wurden noch vor dem Abriss des nachfolgenden Ochsen-Areals von Johann Czech als Weinkeller benutzt. Johann Michael Göler von Ravensburg konnte diese gewaltigen Baumaßnahmen nur durch seine äußerste Sparsamkeit leisten. Er war deshalb kurz vor seinem Tod der reichste Göler, den es je gegeben hat. Ihm gehörte nicht nur das gesamte „untere Schloss“, sondern zusätzlich noch nachfolgendes: Die halbe Ravensburg, 60% aller Ackerflächen von Sulzfeld, mehrere Fischteiche, tausende Schafe, einige Bauernhöfe in Zaisenhausen, Eppingen, Rohrbach und Mühlbach. Trotz seiner Sparsamkeit stiftete er die 260 kg schwere Taufglocke, welche noch heute bei jeder Taufe läutet.

Diese Skizze des „unteren Schlosses“ stammt von Otto Weigert, dem Großonkel von Wilfried Weigert.
Sie zeigt das Schloss mit Brauereibauten,
dem Gesindehaus und teilüberdachten Innenhof.
Im klassizistischen Baustil kurz vor dem Brand im Jahre 1880

 

 

 

 

 

 

(17) Lageplan mit zeitlicher Aufstellung zu den Berichten Nr.: 11, 12, 13, 14, 15, 16

plan 17

1  1498 Wolfsches Haus – erstes Gölersches Gebäude am Marktplatz
2  1660 Adliges Bauernhaus – erstes Gebäude im Westteil, 1750 Umbau zum Schloss
3  1665 Gölerscher Scheunentrakt 1750 Umbau zum Schloss
4  1680 Adliges Verwaltungshaus 1725 Umbau zum neuen Freihaus
5  1681 Gölerscher Scheunentrakt 1689 abgebrannt, damals als Bauplatz verkauft
6  1725 Neues Freihaus mit Keller der heute teilweise noch erhalten ist
7  1730 Gölersche Schäferei der Fritzschen Linie
8  1750 Unteres Schloss – umgebaut im klassizistischen Spätbarock-Stil
9  1750 erstes Gesindehaus, für die abhängig Beschäftigten der Göler erbaut
10  1750 Gölersche Schlossäcker, als Bauplatz verkauft
11  1755 Gölersche Schlossäcker, als Bauplatz verkauft
12  1758 Gölersche Schlossäcker, als Bauplatz verkauft

 

 


 

(18) Wie kam es zum Besitzwechsel des „unteren Schloss“ der Göler zu Familie Bosecker und danach zur Familie Weigert,
und warum wurde daraus ein Gasthaus mit Brauerei 1800 - 1880


Jakob Bosecker 1751-1828 war beim „unteren Schloss“ Besitzer Eberhard Friedrich IV G.v.R. 1794-1856 (52) herrschaftlicher Verwalter. Eberhard Friedrich ließ das Wolfsche Haus abreißen und legte darauf einen pompösen Garten mit Pavillon an. Daraufhin kam er in Geldnöte. Jakob Bosecker muss ihm dann mehrmals Geld geliehen haben, wofür er Anteile vom Schloss als Sicherheit bekam. Schon nach kurzer Zeit hatte Jakob Bosecker mehr Anteile vom „unteren Schloss“ als Eberhard Friedrich selbst. Die verbliebenen Anteile wurden von seinem Neffen Georg Bosecker 1771-1821 übernommen.
1798 gehörte dem Metzgermeister Georg Bosecker das gesamte „untere Schloss“. Eberhard Friedrich G.v.R. zog nach Karlsruhe und ist dort 1856 verarmt gestorben. Georg Bosecker baute dann das vordere Schloss-Gebäude zum ersten Gasthaus „Ochsen“ um. Er war dann der erste Ochsenwirt. Schon 2 Jahre später 1800 hat er auch den linken Schlossteil gasthausmäßig umgebaut.
1810 erbaute er dann die Kegelbahn, entlang der Grenze zum „Schwanen“. Sein Sohn Johann Bosecker 1799-1857 hat dann 1820 die Stallgebäude modernisiert und war somit der zweite Ochsenwirt.
Seine Frau war eine geborene Teutsch, deren Vater ein Vorfahre meiner Mutter war. Der vierte Sohn von Georg Bosecker war Karl Bosecker 1806-1881, er war dann der dritte Ochsenwirt. Die erste Tochter von Georg Bosecker war Lina Friederike 1831-1896, sie heiratete am 11.11.1858 August Weigert. Weil August Weigert Bierbrauermeister war, hat er schon 1885 das rechte, unterkellerte Schlossgebäude zur Brauerei umgebaut. 1860 hat August Weigert die überdachte Verbindung zwischen Brauerei und Bierlager erbaut. Auch modernisierte er 1870 das Gesindehaus für seine Brauereiarbeiter.
Als 1871 Ludwig III G.v.R. (90) wegen Geldschwierigkeiten aus dem neuen Freihaus nach Daisbach umziehen musste, wollte August Weigert das Freihaus übernehmen. Seine Frau Lina machte aber nicht mit, deshalb blieb das Freihaus leer stehen. 1873 hat Lina Weigert, geb. Bosecker, das 10. Kind geboren. Das 8. Kind, 1869 geboren, war Otto Weigert. Er malte sein Geburtshaus (siehe Titelbild) kurz vor dem Großbrand von 1880. Mein Großvater Georg Himmel hat bestimmt diesen Brand von der Hinteren Straße 5 aus gesehen.


18 a Foto vom Innenhof der Ochsenbrauerei Weigert um 1878

 


 

(19) Die intakte Welt der Ochsenbewohner wurde 1879 durch einen Sterbefall und 1880 durch einen Großbrand erschüttert

Der Großonkel von Gudrun, Wilfried, Christel und Albrecht Weigert war der Hauptlehrer Otto Friedrich Weigert. Er ist in diese intakte Welt im Kleinen, zusammen mit seinen Geschwistern, 1869 hineingeboren worden.


In einem kleinen Buch beschrieb er 1920 diese kleine Welt mit folgenden, ausgesuchten Textzeilen:

An der Wegscheide, mitten im Dorf, steht ein ansehnliches Haus mit vielkantiger Fassade, und mit zugehörigem großen Garten links nebenan. Der große Kastanienbaum hängt verschlafen sein großes dunkles Haupt über die Gartenmauer. Du alter lieber Hausgarten Du! Wer dich nie gekannt, weiß nicht was das fürs Leben bedeutet. Ein frisches Atemholen zu jeder gewollten Zeit, ein freies Recken der Glieder, ein sich immer Nahefühlen der gütigen Mutter Natur, und den freudigen Schöpferwillen bestimmen zu dürfen, wenn unsere Schritte uns in diesen Garten lenken. Um einen geräumigen Hof gruppieren sich geschäftliche und landwirtschaftliche Baulichkeiten, in bunter Folge. Wohn- und Gasthaus, Brauhaus mit Zubehör, Scheuer, Schweineställe und Hühnerhaus, Waschküche, Eigen- und Gaststätte mit Gesindewohnungen darüber, das Ganze in sich abgeschlossen von der Mit- und Umwelt, wenn das Hoftor seine Flügel schloss, war das eine Welt im Kleinen.“



Die zwei erschütternden Schicksalsschläge beschreibt Otto Weigert, bezogen auf seine Mutter, in folgenden Worten:

Das Schicksal hat ihr zweimal bitterschwer aufgeladen, als wollte es die Tragfähigkeit eines Menschen erproben. Ein jäh vom Tod am 26.8.1879 dahin gestreckter Mann (August Weigert).Sein Totenbett umstehend alle fassungslos aus allen Himmeln gerissene Frau und ihre weinenden doch nach Verständnislos dreinschauenden Kinder. Ihr Mann, der Vater ihrer Kinder und ein verwaistes Geschäft, wartend auf frauliche Leitung. Da der zweite Schlag:Am 16. April 1880 züngelnde Flammen, reich genährt und zu voller Wut entfacht, erleuchten das Dunkel der Nacht und der grauende Morgen überschaut eine rauchende geräumige Trümmerwüste, ihr einstiges Anwesen, ihr Geschäft, ihr Heim und wieder hat sie ihr Herz zum Schweigen bringen müssen und Kopf und Hand vorgeschickt. Sie hat sich durchgerungen, hat aus Trümmern Neues entstehen lassen, mit viel Widerstand hat sie den Kampf aufgenommen. Mit Tatkraft und Umsicht hat sie ihr Haus und Geschäft zur Blüte und Reife geführt, reicher als zuvor.“

 


 (20) Lageplan mit zeitlicher Aufstellung der Gebäudeveränderungen zwischen 1798-1880

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1  1798 Umbau von Hauptschloss zum ersten Gasthaus „Ochsen“ durch Georg Bosecker
2  1800 Umbau des linken Schlossteils zur Brauerei
3  1810 Neubau der Kegelbahn entlang der Grenze zum Schwanen
4  1820 Modernisierung der Stallgebäude für Brauerei-Pferde und Wagen
5  1858 Modernisierung des unterkellerten Bierlagers durch August Weigert
6  1860 Bau der überdachten Verbindung zwischen Brauerei und Bierlager
7  1870 Modernisierung des Gesindehauses für Brauerei-Arbeiter
8  1871 Auszug des Ludwig III G.v.R aus neuem Freihaus-Leerstand , Ruine bis 1895
  1, 2, 4, 5, 6 wurden durch den Großbrand von 1880, bis auf die Grundmauern vernichtet
  7, 8 blieben als Ruinen stehen

 



 

(21) Der Wiederaufbau und die Pächter des Ochsengeländes bis 1965

Lina Weigert, geb. Bosecker 1831-1896, war nach dem verheerenden Brand von 1880 energiegeladene, 50-jährige Witwe mit 3 Söhnen. Und zwar: Otto 12, Wilhelm 14 und Ludwig mit 18 Jahren. Sie hat dann die Ochsengebäude laut folgendem Bericht erbauen lassen.
Etwa bis 1930 wurde dann der Wirtschaftsbetrieb von der Frau Weigert geführt und danach verpachtet. Die Pächter des Gasthauses zum Ochsen waren vor dem Krieg: Friedrich Antritter, Ernst Mayer sen. und David Guggolz. In dieser Zeit war der Ochsen das Vereinslokal der „Sulzfelder Balltreter“, welche die Vorgänger des Fußballvereins waren.
Am 17.6.1940 wurde die Gastwirtschaft stillgelegt. Im Saalbau und dem anschließenden Wirtschaftsgebäude war vor dem Krieg eine Zigarrenfabrik, in der Friedrich Scheele der Werkmeister war. Während des Krieges war der Ochsen ein Lazarett. 1941 stellte die Firma Bleyle im Saalbau und ab 1942 auch in den Gasträumen des Ochsen Strickwaren für die Soldaten her.
Die Hitlerjugend hat in dem kleinen Gebäude, hinter dem Gesindehaus, Segelflugmodelle gebaut.
Nach dem Krieg führte im Saalbau Ochsen Hermann Maier die ersten Stummfilme mit Klavierbegleitung vor. Der erste Pächter im Hauptgebäude war gleich nach dem Krieg, Dr. Saretz.  Diese Arztpraxis übernahm dann, etwa 1950 Dr. Kähny und wohnte auch, mit seiner ganzen Familie, oben im Ochsen. Anschließend war die Deutsche Post Pächter im Ochsengebäude.
Bis kurz vor dem Abriss 1965 war das Lagerhaus Eppingen Pächter von allen hinteren Wirtschaftsgebäuden, einschließlich des Zwischengebäudes hinter dem Gesindehaus.
Im vorderen Teil des Gesindehauses waren Gefrierfächer untergebracht. Betrieben wurde diese Gefrierfach-Gemeinschaft von der Spar- und Kreditbank Sulzfeld. Der Vorstand war damals Alfred Kern. Die Miete für ein Gefrierfach lag bei 5.- DM pro Monat.

Oben im Gesindehaus wohnte bis zum Abbruch die heimatvertriebene Familie Viktor Weiß zur Miete. In den Kellerräumen des Ochsenareals baute der Winzer Johann Czech viele Jahre seinen Wein aus.

In der stillgelegten Kegelbahn hat zwischen 1951 und 1955 Elisabeth Oehler das Atelier „Kunst in Farbe auf Stoff und Papier“ betrieben.

 


 

(22) Die Gebäude des neuen Ochsenareals und seine Besonderheiten 1881 - 1965

In dem Baustil des neu aufgebauten Gasthauses Ochsen konnte man noch klassizistische Züge erkennen. Hauptsächlich ist das an den runden Zierwulstleisten vom Kellerabschluss zu erkennen. Auch das kantige Gurtgesims mit seinen stichbogenförmigen Konsolsteinen war klassizistisch. Allerdings sind die Fenstergewänder, die Fensterkappengesimse und die Fensterbänke Gründerstil-Details. Dahingegen wurden die tragenden Ecklisenen-Pfeiler schon seit dem Barockstil verbaut.
In dieser Aufbauzeit gab es in Sulzfeld zwei nachgewiesene Maurerfamilien, und zwar die Gebr. Himmel, mit Wilhelm, Carl und Johann, sowie die Familie Steinmetz, mit Jakob und Sohn Gottfried. Deshalb ist anzunehmen, dass diese einheimischen Maurer beim Aufbau der Ochsengebäude beteiligt waren. Das einmalige am neuen Ochsengebäude war das Giebeldach mit seinem schützenden Vorsprung von fast einem Meter. Vor allem haben die, spitz nach unten verlaufenden, profilierten Zierbretter an den Außenkanten der Stuhlrämbalken dem Gebäude ein alpenraumtypisches Aussehen verliehen.
Durch diese Besonderheit im Kraichgau, welcher auch „Badische Toskana l“ genannt wird, haben wir den Baustil des Ochsen, im Nachhinein, als „Badischen Toskana Stil“ bezeichnet.
Der Haupteingang des Gasthauses wurde an der traufseitigen Gründerstilfassade entlang der Hauptstraße, genau in der Gebäudemitte, eingebaut. Nach einer etwa 120 cm breiten, 5-stufigen Sandstein-Massivtreppe, wovon 4 Stufen innerhalb der Eingangsaussparung lagen, konnte man die eichene Füllungstüre, auf einem kleinen Podest stehend, öffnen.
Nach dem Eintritt in das Gasthaus erreichte man links die Wirtschaft, in deren Mitte eine Stahlsäule als Deckenstütze stand. Rechts vom Flur und hinter der Wirtschaft befand sich je ein Nebenzimmer. Von der Wirtschaft konnte man ebenerdig in den Biergarten, hinter der Ochsenmauer und, unter großen Kastanienbäumen, zur Kegelbahn gelangen. Im oberen Stockwerk befanden sich die Wohnräume der jeweiligen Besitzer-Familien und der späteren Pächter sowie drei Fremdenzimmer.

Rechts vom Ochsengebäude, an der Hauptstraße war das Eingangsportal zum Innenhof. Dort stand rechts und links ein Sandsteinpfosten, welche bestimmt noch vom „unteren Schloss“ stammten. Sie hatten oben ausladende Kapitelle auf welchen, zu Schlosszeiten bestimmt Sandstein-Kugeln aufgesetzt waren. Zwischen den Pfosten war ein Schmiedeeisernes, zweiflügeliges Tor eingebaut.
Die Wirtshausfenster Richtung Süden waren in den Füllungen mit Trübglas ausgelegt, auf denen die Zigarettenmarke „Eckstein“ für Rauchgenuß warb.
Der ebenfalls neu aufgebaute Saalbau wurde, mit dem hinteren, unterkellerten Anbau mit der nach rechts verlaufenden Scheune durch ein Kehldach verbunden.

Zwischen der Scheune und dem noch als Ruine stehenden Gesindehaus wurde ein kleiner Verbindungsbau, in welchem sich in den 60er Jahren das Kunstdüngerlager des Eppinger Lagerhauses befand, angebaut. Das Gesindehaus wurde im alten Baustil wieder aufgebaut. In diesem Gesindehaus wohnten zu herrschaftlichen Zeiten und auch noch zu Zeiten der Familie Bosecker und Weigert, deren Bedienstete. Diese Bediensteten nannte man früher „Gesinde“, welche meist in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis zu ihrer Herrschaft bzw. Ihren Arbeitgebern, als Knechte oder Mägde standen.
Die Kegelbahn, der Saalbau, die Scheune und alle Anbauten hatten keine besonderen Stilrichtungen vorzuweisen, weil sie mit dem üblichen Satteldach und Giebelbrettsystem aufgebaut waren. Der Saalbau konnte direkt durch den Hauptgebäudeflur, über einen überdachten Durchgang betreten werden.
Der Saalbau war auch, rechts hinten, über eine Außentreppe erreichbar.
Diese Außentreppe wurde nach dem Krieg vom Lagerhaus als Haupteingang über die angebaute Rampe benutzt.

 


 

(22a) Fotos vom Gasthaus Ochsen, von August May 1925
und Otto Panholz 1958

 

(23) Lageplan-Nummern der Gebäude vom Ochsenareal mit Friederich und Frank 1882 - 1965

1

Gasthaus Ochsen

2

Kegelbahn

3

Saalbau

4

Scheune mit Gewölbekeller

5

Lagerhaus, unten Keller

6

Kunstdüngerlager

7

Anbau Lagerhaus

8

Gesindehaus

9

Kaufhaus Friederich

10

Bauernhaus Frank

 


 

(24) Das ehemalige „untere Schloss“-Areal mit Bezeichnungen der Gebäude,
der Straßen und der Grundstücke

in einer Luftaufnahme von 1959

 

1 Gasthaus Löwen 19 Schuldt
2 Haus Bührle/Teutsch 20 Friseur Kern
3 Gasthaus Schwanen 21 Kaufhaus Friederich
4 Saalbau Schwanen 22 Portal zum Friederichsgarten, ehm. Schlossgarten
5 Scheune Schwanen 23 Gemeinschaftseingang Friederich/Frank
6 Gasthaus Ochsen 24 Friederichsgarten, ehem. Schlossgarten
7 Kekelbahn Ochsen 25 Einfahrt Ochsen
8 Ochsen Saal mit Kino, Bleyle, Zigarrenfabrik 26 Busgarage Oskar Diefenbacher
9 Anbau Getreidelagerhaus 27 Haus Diefenbacher
10 Ochsen Scheune mit Gewölbekeller (Czech) 28 Scheune Maulbetsch (Standort Männchen)
11 Ehem. Gesindehaus, dann Kunstdünger-
Lager, vorn Kühlhaus oben Wohnungen
29 Kaufhaus Schaad (Kappenmacher)
12 Haus Beck 30 Haus Maulbetsch
13 Haus und Scheune Frank 31 Gasthaus Hirsch
14 Haus Hertle 32 Haus Bregler
15 Haus Mehl 33 Ochsenmauer
16 Haus Kern - Lilli 34 Einfahrt Schwanen
17 Rüppmann - Antritter 35 Haus Lüdecke
18 Eigenmann / 18a Diefenbacher/Fundis   Bezeichnungen: Manfred Himmel

 

 


 

(25) Die Volksbank auf dem ehem. Ochsenareal und
dessen herausragende Ortsgeschichte 1897 - 2013

 

Wenn man über die Volksbank auf dem ehemaligen Ochsen- und „unteren Schloss“-Areal berichten will, muss man dort anfangen, wo die ersten unabhängigen Geldgeschäfte in Sulzfeld getätigt wurden.
Nach dem gewonnen Krieg gegen Frankreich von 1871 drängten die bäuerlichen und gewerblichen Verhältnisse, vor allem wegen der regen Bautätigkeit, nach einem privaten und nicht, wie bisher, von den Gölern betriebenen Geldgeschäft. Deshalb wurde am 15. August 1897 der „Ländliche Creditverein Sulzfeld“ gegründet. Der erste Vorstand war Bürgermeister Johann Pfefferle, der erste Rechner war Chr. Fr. Mehl. Ihm folgte am 22.10.1899 der Ratsschreiber Wihelm Mergel. Am 5. Juni 1904 wurde Marx Diefenbacher als Bürgermeister zweiter Vorstand.
Der neue Rechner wurde am 14. Mai 1905 Johann Götter, welcher die Geldgeschäfte in seiner Wohnung, Hauptstraße 17, vollzog.
Am 6. April 1913 wurde der Landwirt Karl Hagenbucher sen. Director, und sein Stellvertreter war Ludwig Weigert. Am 18. April 1920 wurde der Landwirt Friedrich Teutsch Direkcor. Schließlich wurde nach dem Ausscheiden des Rechners Johann Götter am 9. Mai 1929 August Edel der neue Rechner. Die Geldgeschäfte wurden deshalb in dessen Wohnung Christmannstraße 3 (heute Späth) vorgenommen.
Jetzt wurde auch der bargeldlose Geldverkehr ("Conto Corrent ") eingeführt. Ebenfalls 1929 wurde der „Ländliche Creditverein“ in „Spar- und Darlehenskasse eGmbH" umbenannt.
Am 3. April 1932 wurde der spätere Bürgermeister, Jakob Fischer, 1. Vorstand.
Bis 1947 führte August Edel mit seiner Tochter Berta die Sulzfelder Geldgeschäfte. Am 18. Mai 1947 wurde Hans Fischer hauptamtlicher Geschäftsführer und Vorstandsmitglied, und  betrieb, zusammen mit Otto Beck als Bankkaufmann und Reinhold Mayer als Lehrling, die Geschäfte in seinem Elternhaus, Hauptstraße 87.

Im Jahre 1953 wurde die „Spar- und Darlehenskasse“ in „Spar- und Kreditbank eGmbH“ umbenannt.
Um in den Bankraum zu gelangen, musste man vorne durch die Haustüre hinein, an der nach oben führenden Treppe links vorbei, um in den Bankraum mit offener Theke einzutreten. Der Bankbetrieb fand dann bis 1958 in diesem Raum statt. Der Vorstandsvorsitzende, Bürgermeister Jakob Himmel und der Vorstandsvorsitzende Schreinermeister Josef Weiss überwachten die Geldgeschäfte. Bis 1965 wurden dann die Bankgeschäfte in das gegenüber noch stehende Haus von Philip Mohr Hauptstraße 94 verlegt.
Dort wurden folgende Banklehrlinge ausgebildet:
Franz Neubauer, Ursula Maier und Günter Teutsch.

Die Spar- und Kreditbank kaufte dann am 1. August 1963 von der Erbengemeinschaft das Ochsenareal, die Kegelbahn, den Saalbau, welches die Grundstücks-Nr. 101/1,  mit einer Fläche von 819 ar war. (siehe Lageplan 26 Nr. 1)
Gleich nach dem Kauf wurden die Kegelbahn und der Saalbau abgerissen. Sofort danach begann man mit dem Aufbau des ersten Sulzfelder Bankhauses. 1965 war dann das erste Sulzfelder Bankhaus auf dem linken, hinteren Ochsenareal fertiggestellt.

Jetzt wurden die Bankgeschäfte von der Hauptstraße 94 (Philip Mohr) in das repräsentative neue Bankgebäude auf dem ehem. Schlossareal verlegt.
Am 31. Mai 1969 kaufte dann die Spar- und Kreditbank, ebenfalls von der Erbengemeinschaft, das Gasthaus Ochsen, den hinteren mittleren Teil Nr. 2 und die restlichen Lagerhausgebäude mit Gesindehaus, welches die Grundstück-Nr. 101 mit 756 ar, war. (siehe Plan Nr. 3 und 4)
1970 wurde das Gasthaus Ochsen und die hinteren Lagerhaus-Teile abgerissen. Jetzt wurde ein zurückversetzter Erweiterungsbau errichtet (siehe Plan Nr. 2).
1973 hat die Bank alle restlichen Lagerhaus-Gebäude abgerissen (siehe Plan Nr. 3), und erweiterte 1974 das rechte, symmetrisch angepasste Bankgebäude. Gleich nach dieser Erweiterung wurde die Bank in „Raiffeisenbank“ umbenannt.
1975  hat dann die Bank das Gesindehaus abgerissen (siehe Plan Nr. 4) und verlegte die Gefrierfächer – Anlage in die Mühlbache Straße, in das hintere Gebäude vom „Brunnen-Krüger“. Auf dem Gesindehausplatz wurden Parkplätze angelegt.
1977 wurde die "Spar- und Kreditbank Sulzfeld" umbenannt in "Raiffeisenbank Sulzfeld eG"
1984 ist dann, fast genau auf der symmetrischen Mitte des ehemaligen Gasthauses Ochsen, ein Dorfbrunnen mit 7 historischen Motiven erbaut worden (siehe Plan Nr. 6), welcher am 26. August 1984 eingeweiht wurde.
1985 kaufte die Bank das Bauernhaus Frank/Krüger (siehe Plan Nr. 7). Eine geplante Bankerweiterung wurde nicht ausgeführt. Im alten Bauernhaus wurde von der Bank ein Reisebüro betrieben. Der größte Teil wurde als Aktenlager benutzt.
2012 kaufte dann der Investor Werner Herbich das Gebäude und baute es zu einem Wohnhaus um.
1995 wurde der Bankeingang verändert. 2002 wurde der Bankvorbau modernisiert und man Fusionierte mit der Volksbank Bretten.
2005 wurde die Bank innen wie außen total umgebaut, ein rollstuhlgerechter Zugang angelegt und man fusionierte zur Volksbank Bruchsal-Bretten eG.

 

(26) Numerischer Lageplan mit zeitlicher Aufstellung,
und der Nutzungsveränderungen 1965 - 2013

 

1 Abriss der Kegelbahn und des Saalbaus
erster Neubau der Spar- und Kreditbank auf dem Ochsengarten
1965
2 Abriss Gasthaus Ochsen und Teile des Lagerhauses,
Erweiterung Bank nach westen
1970
3 Abriss der restlichen Lagerhausgebäude und symmetrische Erweiterung.
Umbenennung in Raiffeisenbank
1974
4 Abriss des Gesindehauses und Parkplatzerweiterung 1875
5 Westermann kaufte das Kaufhaus Friederich 1976
6 Auf die Mitte des ehem. Ochsen wurde der Dorfbrunnen errichtet 1984
7 Die Raiffeisenbank kaufte das Haus Frank/Krüger
(geplante Erweiterung der Bank fand nicht statt)
1985
8 Der Bank-Eingang wurde verändert 1995
9 Der Bank-Eingang wurde modernisiert Fusion mit Volksbank Bretten 2002
10 Die Bank wurde total umgestaltet Fusion zur Volksbank Bruchsal Bretten 2005
11 Die Gemeinde kauft das Kaufhaus Westermann und stellt es unter Denkmalschutz 2007
12 Der Investor Werner Herbich kaufte das Haus Frank und Westermann
und baute das Haus Frank zu einem modernen Wohnhaus um
2012
  Das Haus Westermann baute er zu einem Café um. Eröffnung im Januar 2013

 

 

 


 (27) Das Caféhaus Herbich / Gerweck und seine
Vorgeschichte am „unteren Schloss“

Im vorliegenden Bericht über das „untere Schloss“ wurden die Vorgängerbauten dieses Hauses, in seiner Nutzung, seinen Besitzern und Bewohnern, zum „unteren Schloss“ gehörend, ausführlich beschrieben.
Hier nun eine stichwortartige Zusammenfassung ab dem ersten nachweislichen Zeitpunkt:
Schon 1367 kann auf dem westlichen Schlossteil, zwischen Hauptstraße, entlang der Königstraße, ein von den Gölern bestelltes Ackergelände, und auf dem östlichen Schlossteil, zwischen Mühlbacher Straße und Königstraße, ebenfalls den Gölern gehörendes Gartengelände, nachgewiesen werden.
1660 wurde das adlige Bauernhaus entlang der Hauptstraße, südlich neben dem Caféhausgelände erbaut. Dieses adlige Bauernhaus wurde schließlich 1750 zum „unteren Schloss“ umgebaut. Schon 1680 wurde auf das Caféhausgelände ein Gölersches Verwaltungshaus gebaut, welches die Franzosen 1693 niederbrannten.
1725 erbauten die Göler das neue Freihaus auf dem Gelände des heutigen Cafés. Sie wohnten damals noch im alten Freihaus, worin sich auch das Männchen befand. Dieses neue Freihaus, das bei der Revolution 1848 schwer beschädigt wurde, zerfiel zu einer Ruine. Diese Ruine kaufte 1892 Nicolaus Friederich aus Mühlbach, zusammen mit dem, übriggebliebenen, östlichen Barockgarten, welchen die älteren noch als Friederichsgarten kennen. Er ließ die Ruine abtragen und erbaute das jetzt noch stehende Gebäude im Gründerstil als Kaufhaus.
Er betrieb das Kaufhaus mit seiner Frau bis 1919. Seine Töchter Emma, verheiratete Fiker, und Klara, verheiratete Zeyer, betrieben dann das Kaufhaus gemeinsam bis 1930. Danach betrieb Klara Zeyer das Kaufhaus bis 1935 alleine. Danach verpachtete sie das Haus an folgende Kaufleute:
Bis 1938 an Karl Mannherz aus Stebbach, bis 1942 an Georg Friedrich aus Kürnbach, bis 1950 an Otto Fischer aus Ludwigsburg, bis 1975 an Albert Heiser.
Am 19. Febr. 1976 kaufte Otto Westermann das Kaufhaus zusammen mit dem östlich gelegenen, sogenannten Friederichsgarten.
Bis 1984 betrieb er seinen Stoff- und Kleiderhandel darin.
1984 erbaute Otto Westermann sein neues Kaufhaus im Friederichsgarten. Das alte Kaufhaus wurde als Lager benutzt.
Am 24.7.2007 kaufte die Gemeinde Sulzfeld das unter Denkmalswchutz stehende Kaufhaus.
Im Mai 2011 kaufte Werner Herbich das alte Kaufhaus und baute es 2012 zum jetzigen Café um.
Im Jan. 2013 war die Eröffnung des Namenlosen Caféhauses.
Zur Erinnerung an die Vorgeschichte würde ich es
„UNTERES SCHLOSS Café“ nennen.

Manfred Himmel
Heimatforscher aus Sulzfeld


(28) Weil das Männchen  vom Schlossgarten unumstritten zum unteren Schloss gehörte...
lesen Sie hier den Bericht: Das Männchen vom Schlossgarten

 

 


 

 

Schlusswort und Dank

Es mag verwunderlich klingen, wenn man sich im Schlusswort eines Berichts mit dessen Anfang auseinanderzusetzen hat. Der Grund dafür liegt in der Entdeckung des Männchens, welches auf dem Gelände gefunden wurde und unumgänglich Nachforschungen erforderte.
Die Scheune, Mühlbacher Straße 3, in der Giebel-Nische das Männchen stand, war der östliche Teil des „unteren Schlosses“, am Rande des Schlossgartens. Über diesen Schlossgarten und über das „untere Schloss“ der Göler von Ravensburg konnte ich in den Geschichtsbüchern von Sulzfeld nichts finden.
Um über die Geschichte des Männchens etwas herauszufinden, musste ich daher den östlichen Teil, mit seinem Schlossgarten, zuerst erforschen.
Das Ergebnis steht im vorliegenden Bericht Nr. 28, über das Männchen vom Schlossgarten.
Bei den weiteren Nachforschungen wurde mir klar, dass ich hier eine vergessene Geschichte aufzuarbeiten hatte. Vor allem machten mir die verschlungenen Besitzverhältnisse zwischen dem Ost- und Westteil der Göler von Ravensburg Sorgen. Meine diesbezüglichen Erkenntnisse konnten sie im Vorwort und im vorliegenden Bericht zur Kenntnis nehmen.
Für das Zustandekommen dieses Forschungsberichtes möchte ich mich vor allen bei Wilfried Weigert bedanken. Denn ohne seine bereitwilligen und kenntnisreichen Aussagen wäre der Bericht nicht möglich gewesen.
Herzlichen Dank dafür!
Auch sein Bruder, Albrecht Weigert hat mir viele Details übermittelt, auch hierfür meinen herzlichen Dank!
Weitere Informationen bekam ich dankenswerter Weise noch von folgenden Personen:
Gertrud Guggolz, Ilse Himmel, geb. Friedrich, Ursula Krüger, geb. Frank, Thea Traichel, geb. Bucher, Claudia Pfahler, geb. Westermann, Margarete Förster, geb Pfefferle, Emil Lüdecke, Manfred Mehl, Walter Pfefferle, Otto Panholz, Otto Finck, Dietmar Finck, Fritz Finck, Herbert Lilli, Wilhelm Bregler, Hans Hagenbucher, Walter Kern, Rolf Treutle, Wilhelm Hagenbucher und dem Grundbuchbeamten Fritz Gegenheimer.


Manfred Himmel im März 2013
Heimatforscher aus Sulzfeld
und Mitglied der Natur- und Heimatfreunde Sulzfeld

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