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Unteres Schloss

Details

 

(6) Das Original Eingangsportal vom Barockgarten 1660-1885

Das Eingangsportal stand an der vorderen Hauptstraße zentral, mittig zwischen der Hirschstraße (Mühlbacher Straße) und der Geistgasse (Königstraße) in der Flucht zum alten Freihaus.  Das Portal bestand aus zwei quadratischen Sandsteinpfosten von 40 x 40 cm und einer Höhe von 220 cm. Unterhalb der Kapelle stand auf dem linken Pfosten das Herstellungsjahr 1660, und auf dem rechten Pfosten stand an gleicher Stelle G.v.R., diese Abkürzung heißt: Göler von Ravensburg.
Diese beiden Pfosten wurden, ohne die beschädigte Kapelle, im Zuge des Barockgartenverkaufs und der Bebauung 1885, nach ganz links versetzt. Weil aber dieser Eingang nur mit dem rechten Türflügel bestückt wurde, betrug die Durchgangsbreite dann nur noch die Hälfte des Original-Tores, also 110 cm.
Das Origina-Kapitell auf jedem Pfosten begann mit einem 2 cm vorstehenden und 3 cm hohen Kantprofil, auf welchem ein kugelförmiges Karnisprofil mit einer Ausladung von 5 cm lag. Dem folgte ein 6 cm hoher Kehlformstein und als flächiger Abschluss war wieder ein Kantprofil, auf welchem ein kymaförmiges Karnisprofil mit einer Ausladung von 5 cm lag. Dem folgte ein 6 cm hoher Kehlformstein und als flächiger Abschluss war wieder ein Kantprofil von 7 cm Ausladung aufgesetzt. Als endgültigen Abschluss folgte ein Kegel mit einem Durchmesser von 30 cm, welcher auf einem hyperbolisch rundgeformtem Fuß mit Zwischenring stand.
In diesem Zusammenhang sollte einmal die Symbolik der Kugel erklärt werden: Kreis und Kugel gehören zu den bedeutendsten und ältesten Symbolen der menschlichen Zivilisation. Seit Jahrtausenden steht die Geometrie von Kreis und Kugel sinnbildlich für die Ordnung der Welt. In ihr gewinnen die Grundfragen nach den Gesetzen des Kosmos von Macht, Zeit, Schönheit, Spiel und Zufall, ein unvergängliches Gestell.
Das zweiflügelige Tor wurde in einer sogenannten Stellrahmen-Konstruktion gefertigt. In jedem Flügel waren 2/3 von unten her Stahlblechfüllungen eingenietet. Diese glatten Flächen waren unauffällig passend zum Sandstein in braun-beige lackiert. An den seitlichen Rechteckstäben wurden drei  flache Querstreben angeschweißt, daran wurden die eigentlichen Gitterstäbe befestigt. An den 22 oberen Enden der senkrechten Gitterstäbe wurde die Form eines halbierten Lorbeerblattes angeschmiedet.

(6a) Skizze des Original Barockgarten Eingangsportals

Gezeichnet nach historischen Vorlagen
Manfred Himmel

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