Unteres Schloss
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Donnerstag, 16. Mai 2013 17:46
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 20. Juni 2013 11:10
- Geschrieben von J. Riedinger
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(21) Der Wiederaufbau und die Pächter des Ochsengeländes bis 1965
Lina Weigert, geb. Bosecker 1831-1896, war nach dem verheerenden Brand von 1880 energiegeladene, 50-jährige Witwe mit 3 Söhnen. Und zwar: Otto 12, Wilhelm 14 und Ludwig mit 18 Jahren. Sie hat dann die Ochsengebäude laut folgendem Bericht erbauen lassen.
Etwa bis 1930 wurde dann der Wirtschaftsbetrieb von der Frau Weigert geführt und danach verpachtet. Die Pächter des Gasthauses zum Ochsen waren vor dem Krieg: Friedrich Antritter, Ernst Mayer sen. und David Guggolz. In dieser Zeit war der Ochsen das Vereinslokal der „Sulzfelder Balltreter“, welche die Vorgänger des Fußballvereins waren.
Am 17.6.1940 wurde die Gastwirtschaft stillgelegt. Im Saalbau und dem anschließenden Wirtschaftsgebäude war vor dem Krieg eine Zigarrenfabrik, in der Friedrich Scheele der Werkmeister war. Während des Krieges war der Ochsen ein Lazarett. 1941 stellte die Firma Bleyle im Saalbau und ab 1942 auch in den Gasträumen des Ochsen Strickwaren für die Soldaten her.
Die Hitlerjugend hat in dem kleinen Gebäude, hinter dem Gesindehaus, Segelflugmodelle gebaut.
Nach dem Krieg führte im Saalbau Ochsen Hermann Maier die ersten Stummfilme mit Klavierbegleitung vor. Der erste Pächter im Hauptgebäude war gleich nach dem Krieg, Dr. Saretz. Diese Arztpraxis übernahm dann, etwa 1950 Dr. Kähny und wohnte auch, mit seiner ganzen Familie, oben im Ochsen. Anschließend war die Deutsche Post Pächter im Ochsengebäude.
Bis kurz vor dem Abriss 1965 war das Lagerhaus Eppingen Pächter von allen hinteren Wirtschaftsgebäuden, einschließlich des Zwischengebäudes hinter dem Gesindehaus.
Im vorderen Teil des Gesindehauses waren Gefrierfächer untergebracht. Betrieben wurde diese Gefrierfach-Gemeinschaft von der Spar- und Kreditbank Sulzfeld. Der Vorstand war damals Alfred Kern. Die Miete für ein Gefrierfach lag bei 5.- DM pro Monat.
Oben im Gesindehaus wohnte bis zum Abbruch die heimatvertriebene Familie Viktor Weiß zur Miete. In den Kellerräumen des Ochsenareals baute der Winzer Johann Czech viele Jahre seinen Wein aus.
In der stillgelegten Kegelbahn hat zwischen 1951 und 1955 Elisabeth Oehler das Atelier „Kunst in Farbe auf Stoff und Papier“ betrieben.
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