Unteres Schloss
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Donnerstag, 16. Mai 2013 17:46
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 20. Juni 2013 11:10
- Geschrieben von J. Riedinger
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(18) Wie kam es zum Besitzwechsel des „unteren Schloss“ der Göler zu Familie Bosecker und danach zur Familie Weigert,
und warum wurde daraus ein Gasthaus mit Brauerei 1800 - 1880
Jakob Bosecker 1751-1828 war beim „unteren Schloss“ Besitzer Eberhard Friedrich IV G.v.R. 1794-1856 (52) herrschaftlicher Verwalter. Eberhard Friedrich ließ das Wolfsche Haus abreißen und legte darauf einen pompösen Garten mit Pavillon an. Daraufhin kam er in Geldnöte. Jakob Bosecker muss ihm dann mehrmals Geld geliehen haben, wofür er Anteile vom Schloss als Sicherheit bekam. Schon nach kurzer Zeit hatte Jakob Bosecker mehr Anteile vom „unteren Schloss“ als Eberhard Friedrich selbst. Die verbliebenen Anteile wurden von seinem Neffen Georg Bosecker 1771-1821 übernommen.
1798 gehörte dem Metzgermeister Georg Bosecker das gesamte „untere Schloss“. Eberhard Friedrich G.v.R. zog nach Karlsruhe und ist dort 1856 verarmt gestorben. Georg Bosecker baute dann das vordere Schloss-Gebäude zum ersten Gasthaus „Ochsen“ um. Er war dann der erste Ochsenwirt. Schon 2 Jahre später 1800 hat er auch den linken Schlossteil gasthausmäßig umgebaut.
1810 erbaute er dann die Kegelbahn, entlang der Grenze zum „Schwanen“. Sein Sohn Johann Bosecker 1799-1857 hat dann 1820 die Stallgebäude modernisiert und war somit der zweite Ochsenwirt.
Seine Frau war eine geborene Teutsch, deren Vater ein Vorfahre meiner Mutter war. Der vierte Sohn von Georg Bosecker war Karl Bosecker 1806-1881, er war dann der dritte Ochsenwirt. Die erste Tochter von Georg Bosecker war Lina Friederike 1831-1896, sie heiratete am 11.11.1858 August Weigert. Weil August Weigert Bierbrauermeister war, hat er schon 1885 das rechte, unterkellerte Schlossgebäude zur Brauerei umgebaut. 1860 hat August Weigert die überdachte Verbindung zwischen Brauerei und Bierlager erbaut. Auch modernisierte er 1870 das Gesindehaus für seine Brauereiarbeiter.
Als 1871 Ludwig III G.v.R. (90) wegen Geldschwierigkeiten aus dem neuen Freihaus nach Daisbach umziehen musste, wollte August Weigert das Freihaus übernehmen. Seine Frau Lina machte aber nicht mit, deshalb blieb das Freihaus leer stehen. 1873 hat Lina Weigert, geb. Bosecker, das 10. Kind geboren. Das 8. Kind, 1869 geboren, war Otto Weigert. Er malte sein Geburtshaus (siehe Titelbild) kurz vor dem Großbrand von 1880. Mein Großvater Georg Himmel hat bestimmt diesen Brand von der Hinteren Straße 5 aus gesehen.
18 a Foto vom Innenhof der Ochsenbrauerei Weigert um 1878
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