Unteres Schloss
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Donnerstag, 16. Mai 2013 17:46
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 20. Juni 2013 11:10
- Geschrieben von J. Riedinger
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(16) Als das adlige Bauernhaus 1759 zum klassizistischen Schloss
umgebaut wurde 1750 - 1880
1750 hat Johann Michael Göler von Ravensburg 1728-1815 (49) nicht nur das adlige Bauernhaus zum Schloss umgebaut, sondern verlegte auch den bäuerlichen Betrieb nach hinten, vor den Schafstall. Im rechten Bereich, links neben dem neuen Freihaus, erbaute er das Gesindehaus. (siehe Lageplan Nr. 9) Er hat den gesamten „unteren Schloss“ – Komplex fast rechtwinklig wie eine Burg mit Innenhof und verschiedenen Ökonomiegebäuden umschlossen (siehe Lageplan Nr. 8 und unten abgebildete Skizze von Otto Weigert).
Bei diesen gewaltigen Umbauten hat Johann Michael auch die linke Fachwerkscheune, welche von Johann Bernhard II G.v.R. erbaut wurde, abgerissen und durch einen massiven Sandsteinbau mit Südbalkon ersetzt, so dass ein Winkelbau als Wohntrakt entstand. (siehe Lageplan Nr. 38)
Das Giebelsatteldach am vorderen Hauptgebäude und am linken Seitenbau wurde charakteristisch im klassizistischen Spätbarockstil, als hervorstehende, flachgezogene Giebelgaube erbaut. Auf dem 35° geneigten Satteldach waren mehrere Schleppgauben eingebaut. Auch erbaute er hinter dem Gesindehaus und unter die Ökonomiegebäude drei große gewölbte Weinkeller. Diese wurden noch vor dem Abriss des nachfolgenden Ochsen-Areals von Johann Czech als Weinkeller benutzt. Johann Michael Göler von Ravensburg konnte diese gewaltigen Baumaßnahmen nur durch seine äußerste Sparsamkeit leisten. Er war deshalb kurz vor seinem Tod der reichste Göler, den es je gegeben hat. Ihm gehörte nicht nur das gesamte „untere Schloss“, sondern zusätzlich noch nachfolgendes: Die halbe Ravensburg, 60% aller Ackerflächen von Sulzfeld, mehrere Fischteiche, tausende Schafe, einige Bauernhöfe in Zaisenhausen, Eppingen, Rohrbach und Mühlbach. Trotz seiner Sparsamkeit stiftete er die 260 kg schwere Taufglocke, welche noch heute bei jeder Taufe läutet.
Diese Skizze des „unteren Schlosses“ stammt von Otto Weigert, dem Großonkel von Wilfried Weigert.
Sie zeigt das Schloss mit Brauereibauten,
dem Gesindehaus und teilüberdachten Innenhof.
Im klassizistischen Baustil kurz vor dem Brand im Jahre 1880
(17) Lageplan mit zeitlicher Aufstellung zu den Berichten Nr.: 11, 12, 13, 14, 15, 16
1 | 1498 Wolfsches Haus – erstes Gölersches Gebäude am Marktplatz |
2 | 1660 Adliges Bauernhaus – erstes Gebäude im Westteil, 1750 Umbau zum Schloss |
3 | 1665 Gölerscher Scheunentrakt 1750 Umbau zum Schloss |
4 | 1680 Adliges Verwaltungshaus 1725 Umbau zum neuen Freihaus |
5 | 1681 Gölerscher Scheunentrakt 1689 abgebrannt, damals als Bauplatz verkauft |
6 | 1725 Neues Freihaus mit Keller der heute teilweise noch erhalten ist |
7 | 1730 Gölersche Schäferei der Fritzschen Linie |
8 | 1750 Unteres Schloss – umgebaut im klassizistischen Spätbarock-Stil |
9 | 1750 erstes Gesindehaus, für die abhängig Beschäftigten der Göler erbaut |
10 | 1750 Gölersche Schlossäcker, als Bauplatz verkauft |
11 | 1755 Gölersche Schlossäcker, als Bauplatz verkauft |
12 | 1758 Gölersche Schlossäcker, als Bauplatz verkauft |
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