Unteres Schloss
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Donnerstag, 16. Mai 2013 17:46
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 20. Juni 2013 11:10
- Geschrieben von J. Riedinger
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(15) Das Schafhaus der Göler auf dem unteren Schlossacker
und seine Schäfer 1730 - 1840
Im 18. Jahrhundert wollten auch die Göler vom „unteren Schloss“ der Fritzschen Linie eine Schäferei. Denn die verhassten Verwandten der Ferdinandischen Linie der Göler hatten schon eine Schäferei, neben der Kelter im Ur-Sulzfelder Weilergassen-Gebiet. Die Wolle, das Fleisch, die Milch und der Verkauf der Schafe war nämlich ein gutes Geschäft. Deshalb erbaute Eberh. Friedrich II G.v.R. 1704-1748 im hinteren Drittel der unteren Schlossäcker ein Schafhaus. (siehe Lageplan Nr. 7) Dieses Schafhaus muss, nach unterem Modellplan einstöckig, 9 Meter lang, 7 Meter breit und 6 Meter hoch gewesen sein. Es besaß ein Satteldach, wahrscheinlich mit Biberschwanz-Ziegeln, welches bis 2 Meter über Bodenniveau heruntergezogen war. Im rechten Drittel war die Wohnung der Schäfer-Familie untergebracht. Sie besaß eine separate Haustür, je zwei Fenster sowie im Dachgeschoss jeweils eine Schleppgaube zur Belichtung der oberen Zimmer.
Im linken Drittel war der Schafstallmit je 4 Stallfenstern. Das riesige Dach war bis auf drei Meter Höhe innen offen. Darüber konnte man dann durch die Giebeltüre Stroh und Heu einbringen und über Öffnungen nach unten abwerfen. Die Schafe wurden durch die beiden großen, stirnseitigen Stalltüren, von dem damals eingezäunten Pferch, ein- und ausgetrieben.
Im Sulzfelder Archiv werden im 18. Jahrhundert bis zu 1200 Schafe der Göler angegeben. Weil Schäfer noch im 18. Jahrhundert als ein unehrlicher Beruf galt, wurden sie in den Zünften nicht aufgeführt. Dazu muss man sagen, dass zu den Aufgaben des Schäfers nicht nur das Hüten der Schafe gehörte, sondern auch die Aufzucht, die Rassenkunde, die Weidewirtschaft, die Pferchtechnik und die Beherrschung des Hirtenhundes.
Auf der Schloss-Skizze von Otto Weigert steht rechts, nach oben verlaufend, der Name Dörwächter. Der Name Dörwächter wird in dieser Zeit als Schäfer vom „unteren Schloss“ erwähnt, der bestimmt im Schafhaus wohnte. Auch war der erste Dörwächter Schwanenwirt und Schäfer, was bestimmt durch die Nähe der beiden Gebäude zu erklären ist.
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