Sulzfelder Bildstock
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Sonntag, 15. Januar 2012 22:05
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 29. März 2012 11:46
- Geschrieben von J. Riedinger
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In dieser Zeit war auf dem Randhügel des Kruschhalder Gebirgszuges noch keine Burg der Freiherren von Göler. Es stand nur eine von den fränkischen Eroberern erbaute Schutzhütte für Pferd und Reiter, welche auf dem Fundament eines römischen Bauwerkes aufgestellt worden war.
Die Sulzfelder Feld- und Weinbauem sowie die Handwerker hatten ihre einfachen Holzhäuser mit Scheune, Stall oder Werkstatt, meist unter einem Dach, entlang des Kohlbachs zwischen der Seemühle, der Weilergasse und der heutigen Mühlbacher Straße.
Damals schon mussten die Bauern und Handwerker in den Marktstätten rund um Sulzfeld ihre Waren anbieten, tauschen und verkaufen. Dazu musste die Ware zum Beispiels nach Oberderdingen, Knittlingen, Eppingen oder BreËen transportiert werden. Dies mit einem Handwagen zu tun war nicht denkbar, denn die Wege waren für beladene Handwagen zu holprig, bei Nässe zu matschig und mit tiefen Rillen von den Ochsenfuhrwerken versehen.
Deshalb mussten die Waren auf dem Rücken oder auf dem Kopf getragen werden, was natürlich eine körperliche Schinderei war. Dazu wurden zwischen den Ortschaften meist an den wichtigen Verbindungswegen, an Steigungen und an Kreuzungen notwendige Raststätten errichtet. Damals nannte man diese Gruhbänke, welche meistens aus Sandsteinbiockplatten waren. In den weiteren Zeilen nenne ich diese Bänke zeitgemäß nur ~Ruhebänke", denn dies waren sie auch.
An diesen Ruhebãnken konnten die getragenen Lasten ohne sich bis auf den Boden bücken zu müssen abgesetzt und problemlos wieder aufgenommen werden. Meistens wurde an den Ruhebänken nicht nur ausgeruht, sondern auch eine Vesperpause eingelegt.
Auch in Sulzfeld gab es eine solche Ruhebank, welche noch 1960 gegernüber des Bildstocks aufgestellt war.
Diese Ruhebank wurde aus der Sicht der damaligen Bewohner an diesem Platz im12. Jahrhundert aufgestellt, weil die Marktstätten Oberderdingen, Knittlingen und Bretten vor Eppingen bevorzugt wurden. Um zu diesen Marktstätten zu gelangen, war der Weg Richtung Kürnbach vom alten Suizfeld aus gesehen bei der Seemühle und der Weilergasse der geeignete und schnellste Weg. Auch war hier eirne wichtige
Kommentare (2)
Respekt für die intensive Recherche und die ausführlichen Beschreibungen.
Zu Beachten sei, dass das Metrische System in Baden erst 1810 eingeführt wurde. Unter diesem Aspekt wäre die Bemaßung zu überdenken. Auch über die Zusammenhänge mit dem christlichen Glauben als Grund für das Entstehen des Bildstocks könnte spekuliert werden.
Hinweis:
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