Sulzfelder Bildstock
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Sonntag, 15. Januar 2012 22:05
- Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, 29. März 2012 11:46
- Geschrieben von J. Riedinger
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Der Bildstockplatz und die Schule
Als 1896 das neue Schulhaus Hauptstraße 41 bezogen wurde, hat sich der Schulunterricht erheblich verbessert. Meine Tante Rosa wurde 1895 mit 72 Schulanfängern noch in die alte Schule eingeschult, 1896 wurde ihre Klasse halbiert, weil in der neuen Schule mehr Klassenzimmer und mehr Lehrer vorhanden waren. Durch die kleinen Klassen wurde jetzt an schönen Tagen informationsspaziergänge um Sulzfelder herum vorgenommen. Diese Spaziergänge waren aber keine Vergnügungen, denn an jeder wichtigen Stelle wurde vom Lehrer etwas erklärt, meistens waren das Höhenangaben, Flurnamen, Baum- und Feldfruchterklärungen. Einmal pro Jahr wurde auch Richtung Kümbach gegangen. Unwillkürlich kam dann die Schulklasse auch am Bildstockptatz vorbei. Je nach Ausbildung, politischer und religiöser Einstellung des Lehrers hat er den Kindern erklärt, wie der Bildstock ausgesehen hatte und mit Vorliebe die Legende mit dem Pfeilschuss von der Ravensburg aus vorgetragen. Auch wurde der Zweck von der damals noch stehenden Ruhebank erklärt und dass dies auch eine Liebeslaube war.
Am nächsten Schultag mussten die Kinder dann einen Aufsatz hauptsächlich über den Bi.ldstock schreiben. Einige Schüler haben wie üblich beim Vortrag des Lehrers am Bildstock nicht richtig aufgepasst und hatten Vieles, was der Lehrer gesagt hatte, verdreht und Einiges dazu gedichtet. Aus diesen verdrehten Aufsatzgeschichten sind dann die vielen Legenden und Geschichten entstanden, über die ich schon vorher berichtet habe. Die Geschichte, in der der Biidstockruhebankplatz als Liebeslaube diente, wurde von den jungen Mädchen, unter anderem auch von meiner Tante Rosa, am liebsten aufgeschrieben, weil dies ihrer Vorstellungskraft am nächsten kam.
Kommentare (2)
Respekt für die intensive Recherche und die ausführlichen Beschreibungen.
Zu Beachten sei, dass das Metrische System in Baden erst 1810 eingeführt wurde. Unter diesem Aspekt wäre die Bemaßung zu überdenken. Auch über die Zusammenhänge mit dem christlichen Glauben als Grund für das Entstehen des Bildstocks könnte spekuliert werden.
Hinweis:
Dieser Kommentar wurde wegen eines Datenbankfehlers sinngemäß wiederhergestellt.