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Sulzfelder Bildstock

Details

Die Ruhebank des Steinkiopfers Glücksfall


Der Kürnbacher Hohlweg hat sich im Laufe der Jahrhunderte durch ständiges Begehen, Befahren und durch Wasserabläufe immer tiefer in die Keuperschicht eingeschnitten. Der Wegboden war bis ins 19. Jahrhundert ein unbefestigter, iößhaltiger Erdweg, welcher sich bei Nässe in eine Schmierseifenbahn verwandelte. Die Ochsen- und Kuhfuhrwerke haben durch ihre schmalen Eisenräder und beim AbwäÉsfahren durch das Bremsen mit Eisenketten die Vertiefungsrillen fast täglich vergrößert. Deshalb wurden schon im 18. Jahrhundert Wegwarte eingestellt, weiche mit ihren zweiräddgen Handwagen in den Steinbrüchen Sandsteinsplitt holten und damit die Rillen notdürftig ausfüllten. Dies hat aber immer nur solange gehalten, bis der nächste Regen und das nächste Fuhrwerk kam und alles wieder riilenförmig vertiefte. Diesem ständigen provisorischen Ausbessern musste schnellstens Abhilfe geschaffen werden, denn der Verkehr Richtung Kümbach mit Fahrzeugen nahm ständig zu.

1875 wurde der Kürnbacher, der Mühlbacher und der Rohrweg sowie die Wegling nach Zaisenhausen zu Kreisstraßen ernannt und dem Amtsbezirk Eppingen unterstellt. Lediglich der breite Weg nach Ochsenburg blieb Gemeindeweg. Für diese fünf Ausfallstraßen musste je ein WegwaÉ eingestellt werden. Es wurcle endlich beschlossen, auch die Straße nach Kürnbach mit Kalksandsteinen aus Richen durch rein klopfen zu befestigen.

Deshalb kamen auf den Wegwart des Kürnbacher Weges auf einmal ganz neue Aufgaben zu. Er musste die Kalksandsteine, welche die Steinbauem aus Richen geholt und abgeladen hatten, zu Raummetern dem Weg entlang aufsetzen. Jetzt kamen die Steinklopfer, meist arme Taglöhner und steigerten pro Tag ein oder zwei Raummeter. Es bekam immer derjenige den Zuschlag, wenn kein anderer einen billigeren Preis machte.

Die Steinklopfer brauchten einen stahlgehärteten Hammer, einen Zerrschlaghammer und einen Zerkleinerungshammer. Mit diesen verschiedenen Hämmern bearbeiteten sie die Steine und klopften diese nebeneinander in den vorher eingeebneten Straßenunterboden ein. Die Steinklopfer bekamen immer erst ihren ersteigerten Verdienst, wenn meistens am Abend ein kompletter Raummeter verlegt war.


RSS Icon Kommentare (2)

  • J. Riedinger
    Klaus Maier schrieb:

    Respekt für die intensive Recherche und die ausführlichen Beschreibungen.
    Zu Beachten sei, dass das Metrische System in Baden erst 1810 eingeführt wurde. Unter diesem Aspekt wäre die Bemaßung zu überdenken. Auch über die Zusammenhänge mit dem christlichen Glauben als Grund für das Entstehen des Bildstocks könnte spekuliert werden.

    Hinweis:
    Dieser Kommentar wurde wegen eines Datenbankfehlers sinngemäß wiederhergestellt.
  • Karl Ege
    I apologize since I do not speak or write German fluently. My great-great grandfather, David Marcus Ege was born in Sulzfeld in 1832. His son, my great-grandfather, Karl Ege, was born in Karlsruhe on October 10, 1861. He ultimately emigrated to the United States and settled in New York City. I would like to know if any other members of the Ege family remain in Sulzfeld. My great-great-great grandfather was Johann Marcus Ege, born in Sulzfeld in 1794, and my great-great-great-great grandfather was Johannes Ege, was born in Sulzfeld in 1766. Other family members who were born in Sulzfeld include my great-great-great grandmother, Catarina Margarita Mai (wife of Johann Marcus Ege), born in Sulzfeld in 1796, and my great-great-great-great grandmother, Sophia Mohr (wife of Johannes Ege), born in Sulzfeld in 1768). Many years ago I visited Sulzfeld and enjoyed a fine glass of wine at Schloss Ravensburg. It is a beautiful village and I hope to return someday. Again, I apologize for writing in English. Best wishes. Karl Ege

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