Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Dienstag, 24. Januar 2012 22:46
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 27. April 2012 23:48
- Geschrieben von J. Riedinger
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Steinbruchentstehung
Um die Entstehung der Sulzfelder Steinbrüche erklären zu können, müssen wir in die
erdgeschichtliche Vergangenheitsevolution abschweifen. Vor 300 Millionen Jahren lag
der Kraichgau mitten im germanischen Meer, ganz Europa war damals von diesem Meer
bedeckt. Dass unser Hartwaldgebirge zu dieser Zeit eine Muldenvertiefung war, ist fast
nicht vorstellbar.
In den folgenden 20 Millionen Jahren wurden durch die Bewegung der Kontinentalplatten,
verbunden mit großen Klimaschwankungen, gewaltige Massen an Schlamm und Sand bei
uns hier angeschwemmt. Dies führte zu einer Reliefumkehr, wodurch aus der Mulde in
30 Millionen Jahren unser Hartwaldgebirgszug herausgehoben wurde. Der in Nord-westliche
Richtung abfallende Abhang des Hartwaldgebirges lag vor 200 Millionen Jahren am Ufer
des germanischen Meeres, vor 150 Millionen Jahren im jetzt kleineren Kraichgaumeer.
Hier gab es gro0Be Mengen an verschiedenen Pflanzen, wie bis zu zehn Meter hohe
Schachtelhalme, großfiächige Farne und riesige Nadelbäume. Diese Pflanzen wurden
nach dem Absterben zusammengeschwemmt und mit Sand abgedeckt. Weil diese
versteinerten Pflanzenreste bei flüchtiger Betrachtung unserer heutigen Schilfpfianze
ähnlich sehen, ist es im 18. Jahrhundert zu der irrtümlichen Namensgebung als
Schilfsandstein gekommen. Eine Schilfpflanze wie wir sie heute kennen, hat es in
der Triaszeit vor 150 Millionen Jahren überhaupt noch nicht gegeben.
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