Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Dienstag, 24. Januar 2012 22:46
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 27. April 2012 23:48
- Geschrieben von J. Riedinger
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Der Schaibern-Steinbruch
Dieser ist der zweitgrößte Sulzfelder Steinbruch. Er liegt an der Straße nach
Ochsenburg, rechter Hand vor dem Waldparkplatz beim Trimm-Dich-Pfad am
„geraden Weg". Dessen Felswänden sind niedriger als die des Jägersitzes
und die Abbaufiäche erstreckt sich rechtwinkelig abgeknickt etwa 150 m in
Richtung Westen.
Wer diesen Steinbruch besichtigen will, sollte vom Waldparkplatz aus den
Waldweg rechts neben der Infotafel, etwa 100 m Richtung Sulzfeld gehen.
Im Steinbruchgelände sind noch die Bahnen, die Standplätze der Kräne und
die Richtung Rieth führenden Abfuhrwege gut vorstellbar,
Die Bezeichnung „Schaibern" wurde vom Wald abgeleitet, aus dem man anno
dazumal, wie Theodor Pfefferle erwähnt, die Kienspanfackeln aus den
geschnittenen Ästen der Kiefern holte. Zur Herstellung der Fackeln wurde das
obere Ende des Astes keilförmig aufgespalten. Anschließend wurde in deren
Ritzen das leicht entzündbare, ranzig riechende Tran-Fischöl eingeträufelt.
Eine solche Kienfackel brannte stundenlang und war für lange Zeit die
einzige Beleuchtung. Eine Weiterentwicklung war die Tranfunzel,
welche schon nach dem Docht-Öl-Prinzip funktionierte.
Der Jägerfritz-Steinbruch
Dieser liegt am Kohlbachwald. Linker Hand oberhalb der Kohlbachquelle, dort,
wo sich ab und zu das wieder instandgesetzte Wasserrädchen dreht. Innerhalb
dieses Steinbruchgeländes wird alljährlich am Himmelfahrtstag ein ökumenischer
Waldgottesdienst vor der urigen Wanderhütte abgehalten. Dieser „JägerfritzSteinbruch"
ist von dem großen Waldparkplatz am Trimm-Dich-Pfad aus bequem zu erreichen.
Man folgt dem Weg 200 m in Richtung Osten.
1934 wurden daraus die Steine für das Sulzfelder Kriegerdenkmal zum Gedenken
an den ersten Weltkrieg (1914 - 1918) entnommen. 1954 hatte der Steinhauermeister
Alfred Kern, als letzter Steinbruchunternehmer, den gelben Sandstein daraus gebrochen.
Die Namensbezeichnung ,Jägefiritz" dürfte sich vermutlich auf den Offizier J. Fritz Ferdinand
Göler von Ravensburg beziehen. In seinem Ruhestand ab 1850 ging der Freiherr Fritz F. von
Göler vorrangig im Kohlbachwald auf die Jagd und Pirsch. Immer, wenn die Steinbrecher
vom Steinbruch bei Dämmerung nach Hause gingen, kam ihnen fast täglich Fritz Göler mit
seinem Jagdhund entgegen. Bei diesen Begegnungen hieß es immer wieder, dass der Fritz
im Steinbruch auf die Jagd geht.
Mit der Zeit haben die müden und wortkargen Steinbrecher den Spieß herumgedreht und
murmelten einander zu, der Jäger Fritz gehe zum Steinbruch.
So erhielt der „Jägerfritz-Steinbruch" seinen Namen.
Der Rieth-Steinbruch
Dieser ist der kleinste Sulzfelder Steinbruch. Er befindet sich versteckt im Riethwald
beim Enkele auf dem Buchenbuckel. Dieser ist bequem vom Riethparkplatz aus zu besuchen,
indem wir den zweiten, nach links abbiegenden Waldweg benutzen. Er kann nach 200 m
fast übersehen werden.
Die Steinbruchunternehmen Teutsch und Schaadt aus der Mühlbacher Straße haben aus
diesem Rieth-Steinbruch bis 1900 Mauer- und Sturzsteine für den Hausbau gebrochen.
Diese wurden an Ort und Stelle fertig bearbeitet und mit Pferdewagen abtransportiert.
Das Wort und die Bezeichnung: „Rieth" entstammen dem Westgermanischen Vokabular
und bedeuten „Röhrich", also rohrartig. Dementsprechend wuchsen oder wurden in
diesem Gebiet rohrartige Pflanzen, zum Beispiel Binsen, angebaut. Diese Rohrstiele
fanden an den Grundstücks-, Hühner-, Gänse- und Entenabgrenzungen ihre Verwendung.
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