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Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer

Details

 

Die Steinhauer der Familie Kern

Der Steinhauermeister Johann Jakob Kern als Begründer der Steinhauerfamilien Kern, brachte 1902
im Schaibern-Steinbruch unter seinem Motto ,Das geht und das muss gehen", seinen Betrieb zum "Gehen"
und bearbeitete die Sandsteine. Der Sulzfelder Totengräber Fritz Häge wurde sein erster Arbeiter.
Johann Kern ließ im Jahre 1911 den ersten vollschwenkbaren Kran von der Schlosserei Simmel aus
Kürnbach aufstellen, Nun sollte Alles besser werden. Schon Johanns Sohn David Kern hatte 1920 bis
zu 16  Steinhauer beschäftigt. Er belieferte viele der schon erwähnten, weit entfernt liegenden,
staatlichen Bauten mit Sulzfelder Sandstein. Als Alfred Kern, der zweite Sohn von David Kern, 1926 die
Lehre im väterlichen Betrieb begann, waren in Sulzfeld nur noch sieben Steinhauerbetriebe tätig.
Die mageren Zeiten der Inflation waren natürlich keiner Industrie förderlich. Von Jahr zu Jahr gab es
weniger zu tun. So dezimierten sich auch die Sulzfelder Betriebe mit jedem Jahr. Alfred Kern konnte,
nachdem er den großväterlichen Betrieb von seinem Vater David übernommen hatte, zwar noch bis
zu acht Mann beschäftigen, das Material aber konnte nicht mehr mit den neueren und besseren Maschinen
mithalten. Dies bedeutete 1951 das Aus im Schaibern-Steinbruch. Ein letzter, vergeblicher Versuch galt
noch dem Jägerfritz-Steinbruch, der aber auch nicht die nötige Größe des Materials sicherstellen konnte.
Alfred Kern sah sich 1954 genötigt, als letzter Sulzfelder Steinbruchunternehmer den Betrieb wegen
Unrentabilität einzustellen. Bis zu seiner Pensionierung gab es nur noch die Möglichkeit, sein Können im
Mühlbacher Steinbruch unter Beweis zu stellen. Sein Sohn Wolfgang erlernte ebenfalls das altehrwürdige
Familienhandwerk der Steinhauer. Dies bedeutet, dass die Steinhauer der Familie Kern weiterhin aktiv sind.
Wolfgang Kern bleibt auch gegenwärtig in seinem rüstigen Rentenalter mit der Sandsteinverarbeitung sehr
eng und intensiv verbunden. Sein Sohn Thorsten Kern erlernte ebenfalls das Steinhauerhandwerk.
Er betreibt in naher Zukunft ein Planungsbüro für alle Arten von Steinbauten. Diese Planungen werden in
einem sanierten, altehrwürdigen, typischen Sulzfelder Steinhaus vorgenommen.
Das Steinhauergen der Kerns schien sich auch über EIsa Lilli, geb. Kern, weiterverpflanzt zu haben,
denn ihr Enkel Karlheinz Lilli ist als gelernter Steinhauer im den alteingesessenen Maulbronner
Steinbruchunternehmen Burrer-Lauster tätig. 'Er baute in Sulzfeld zum Gedenken an die vielen
Steinhauervorfahren sein privates Domizil als ein besonderes Steinhauerjuwel mit dekorativen
Ziergliederprofilierungen und mit einmalig herrlich anzuschauender Fernsternischenornamentik.

 

RSS Icon Kommentare (2)

  • Gottfried Eigenmann, CH4106 THERWIL, Schweiz
    Auf der Suche nach Info zu Sulzfelder Steinbrüchen und Steinmetzen um das Jahr 1900 (+-) bin ich auf Ihren Artikel gestossen. Mein Vater, der in Sulzfeld aufwuchs, arbeitete zu dieser Zeit in einem dieser Steinbrüche und wanderte um 1900 - 1913 in die Schweiz aus. Es gibt dürftige Hinweise, dass er auch in Basel am Münster arbeitete. Gibt es weitere Hinweise, die das in mehr Detail beleuchten würden. Ich habe vor einigen Jahren eine Zusammenstellung der EIGENMANN Familien im Kraichgau verfasst. Eine kurze Antwort zu meiner Frage würde mich sehr freuen. Freundliche Grüsse - Godi Eigenmann, Therwil, Schweiz
  • Nikolai Wandruszka
    Meine beiden Urgroßväter hatten hiermit zu tun: Christian Pfefferle (1885-1932) war Steinbrecher, ere wohnte anfangs "bei Straub im 2. Stock neben dem Gasthof Engel in der Hauptstraße zur Miete. Sein anfänglicher Besitz (1891) bestand in einem Acker und einer Ziege. Am 7.4.1897 erwirbt er von Wilhelm Wolfmüller das Grundstück nr.340 (Hofraite im Ortsetter von 7 a 74 qm) und den 2. Stock des Wohnhauses nr.152 mit gewölbtem Keller unter dem Balkenkeller, samt Scheuer mit Stall sowie die zwei unteren Schweineställe in der Neuhöferstraße für 2800 Mark. Mit dem Kauf von zwei Äckern 1898 erfolgte die Erwerbung der ersten Kuh im selben Jahr. Am 9.1.1903 Verpflichtung zum Gemeinderat. Es folgten weitere Landerwerbungen und schließlich 1911 sein erstes Pferd. Im Februar 1920 konnte er schließlich den unteren Stock des Hauses in der Neuhöferstraße erwerben, wo seine Mutter dann lebte. Er hatte sich vom Steinbrecher zum besitzenden Landwirt hochgearbeitet. 6.6.1926 Teilnahme am 50jährigen Stiftungsfest des Militärvereins Sulzfeld". Der andere Urgroßvater Jakob Mehl (1857-1934), der "Brettemer Mehl" war Arbeiter am Tunnelbau (1870er Jahre), bevor er 11 Jahre als Kutscher und Hausdiener im Hotel Krone Post in Bretten arbeitete (Quelle:"Alt und lebenssatt" - Ahnenliste Mehl/Pfefferle (7.4.2019))

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