Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Dienstag, 24. Januar 2012 22:46
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 27. April 2012 23:48
- Geschrieben von J. Riedinger
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Steine für das Kriegerdenkmal 1914 / 1918
Als letztes bedeutendes Objekt wurden die Steine für das Kriegerdenkmal 1914/1918 aus dem
Jägerfritz-Steinbruch entnommen. Der Aufbau dieses Denkmals, welche unter der Federführung
des Militärvereins und des Artillerieverbundes stand, wurde am 20. November 1934 auf dem
abgetretenen Gelände der Brauerei Weigert in der Hauptstraße, Ecke Bahnhofstraße eingeweiht,
Der Grund und Boden des Jägerfritz-Steinbruches gehörte der evangelischen Kirche, welche die
Entnahme für die erforderlichen Steine kostenfrei zur Verfügung stellte. Das günstige Spätjahrwetter im
Jahre 1934 hat dazu beigetragen dass das gewaltige Objekt zur Einweihung termingerecht fertig wurde.
So wurden die Steine von erwerbslosen Wohlfahrtsempfängern gebrochen. Diese Beschäftigung hat
schon im Anfangsstadium sowie beim Aufbau wirtschaftsbelebende Auswirkungen gehabt. Durch die
örtliche Bauleitung von Steinhauermeister Fritz Maler in Zusammenarbeit mit dem Eppinger Architekt Faller
sowie dem Denkmalausschuss und der Gemeindeverwaltung wuchs das Ehren- und Mahnmal schnell aus
der Planung heraus und strebte seiner Vollendung entgegen.
Die architektonische Form dieses Mahnmals stellte im Grundriss und der Umfassungsmauern die Form eines
liegenden Stahlhelms dar. Diese Mauer war 2,70 m hoch und trug in der inneren Mauerfläche sechs
symmetrisch aufgestellte Ehrentafeln. Die im selben Abstand angebrachten Tafeln trugen die Namen der
128 Gefallenen, Vermissten und den an ihren Kriegsleiden Verstorbenen. Die Gesamtlänge der
Umfassungsmauer betrug 14 m bei einer Tiefe von 5 m.
Als altdeutsches Mauerwerk mit so genannten Bossenquadestein war die Umfassungsmauer aufgebaut.
Der vorzüglich sprechende Ausdruck des verwendeten gelben Sulzfelder Sandsteins zeigte sich wieder
einmal als gelungenes Konzept. Dieser erwähnte „sprechende Ausdruck" wurde vor allem in der 10 m hohen
Prismensäule dargestellt, welche aus glatten Sandsteinquadern nach oben verjüngend aufgeführt wurde und
mit einem Steinkreuz in Form des „Eisernen Kreuzes" abschloss. Die schlichte Säule ohne Dekoration, Schnörkel
oder Verzierung trug einzig in der dem Betrachter zugewandten Seite die Inschrift:
Unseren
Helden
1914 - 1918.
Es war wohl der Verzicht auf jeglichen Schmuck der blanken, nackten Säule, welche den kalten
Atem einer tiefgefrorenen Mahnung vermittelte.
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