Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Dienstag, 24. Januar 2012 22:46
- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 27. April 2012 23:48
- Geschrieben von J. Riedinger
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Steintransporte zur Ravensburg
Als die Freiherren von Göler im 13. Jahrhundert ihre Ravensburg erbauen ließen, wurden die erforderlichen
Sandsteine aus dem Jägersitz-Steinbruch herausgebrochen und Qber folgende Wege zur Baustelle transportiert:
Gleich am nördlichen Ende des Jägersitz-Steinbruches beginnen drei nahezu überwachsene Hohlwege.
Sie sind allesamt in Richtung Ravensburg orientiert. Der linke Hohlweg vom Steinbruch aus betrachtet,
mündest an seinem Ende beim Salzmannberg oberhalb der zugewachsenen Fröschberghohl in den so
genannten Zollhüttenweg zur Burg ein. Er musste von den Sulzfelder Steintransporteuren immer dann
benutzt werden, wenn die Freiherren von Göler, wie sehr oft, mit den Mühlbachern Streit hatten.
Die beiden rechten Hohlwege verlaufen parallel, nur durch einen Damm in der Mitte getrennt auf Mühlbacher
Gemarkung und treffen kurz vor dem Mühlbacher Wasserhochbehälter wieder zusammen. Beim Waldgasthaus
Koser führt uns dieser Weg nach links in Richtung Ravensburg und verläuft nach 100 m wieder auf Sulzfelde
Gemarkung. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass die parallel verlaufenden Hohlwege Einbahnstraßen darstellen.
Vom Steinbruch aus gesehen wurde der rechte Weg zur Auffahrt benutzt, der andere zur Abfahrt. Weil die
Freiherren von Göler zur Zeit des Ravensburgbaus in Mühlbach erheblichen Besitz hatten, mussten deren
Pächter oder Lehensnehmer den zufallenden Frondienst als Steintransporte zur Burg über die rechten Hohlwege
tätigen. Bei diesen unbeliebten Frondiensttransporten hatten die Mühlbacher mit den Sulzfelder steintransporteuren
fast täglich Streit. Es ging immer um die Benutzung der besseren Transportwege, wobei des Öfteren ganze
Steinladungen durch vorsätzliche Wegblockierungen stecken geblieben oder umgekippt sind.
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