Der Neuhof - Seite 5
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Dienstag, 24. Januar 2012 22:07
- Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 24. Januar 2012 23:58
- Geschrieben von J. Riedinger
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Margarethe Förster, geb. Pfefferle, hat mir folgendes Ereignis vom Neuhof geschildert:
Beim Einrnarsch der Franzosen in den Neuhof hatten sich zwei junge deutsche Soldaten nicht wie alle anderen nach Sulzfeld zurückgezogen. Beide wurden am 3. April 1945 von den Französischen Soldaten erschossen. Einer der beiden konnte durch seine Dienstmarke erkannt und in seinen Heimatort überführt werden.
Der andere lag erschossen auf der Außentreppe des linken Verwaltungsgebäudes. Seine Herkunft konnte nicht ermittelt werden. Er wurde im Neuhof-Wäldchen begraben. Die Grabstelle wurde mit einem Holzkreuz gekennzeichnet, worauf steht: ~Ein unbekannter Soldat". Jeden Sonntag haben Sulzfelder Bürger frische Blumen auf das Grab gestellt.
Als Margarethe Pfefferle dreizehn Jahre alt war, hat 1950 Pfarrer Schwarz eine Umbettung des Leichnams organisiert. Diese feierliche Handlung wurde von der Feuerwehrkapelle und dem Gesangverein umrahmt. Pfarrer Schwarz hielt eine so beeindruckende Rede, dass den meisten Anwesenden Tränen in den Augen standen.
Der Steinmetzmeister Otto Stolzenthaler von der Neuhöfer Straße stiftete einen Grabstein, auf welchem er Folgendes eingemeißelt hat:
"Hier ruht ein unbekannter deutscher Soldat- 3. April 1945".
Bei der Besichtigung der Grabstätte hat sich Margarethe Förster über den aufgefrischten Grabstein und über das gepflegte Grab gefreut. Auch ich war überrascht, ein solches Grab im alten Friedhof vorzufinden, wofür ich den Verantwortlichen meinen Dank aussprechen möchte.
Weil zwischen 1984 und 9186 das mittlere Neuhöfer Siedlungshaus Kuhrnann leer stand und die beiden anderen Häuser nur noch von über 80jähdgen Eigentümern bewohnt waren, wollte die Gemeinde Sulzfeld nach dem Tod der Bewohner alle drei Häuser abreißen um keine neuen Zu- und Abwasserleitungen verlegen zu müssen.
Bis 1984 mussten die Bewohner der Neuhof-Siedlung ihr Wasser wie vor 100 Jahren mit einem Schwengelbrunnen aus 28 Metern Tiefe herauspumpen.
Dieser Schwengelbrunnen steht heute noch, in nicht mehr funktionierendem Zustand auf dem Grundstück. Kurioserweise gehört deshalb ein Quadratmeter Land der Landstraße Nr. 5 um den Schwengelbrunnen herum der Gemeinde Suizfeld mit eigener Grundstücks-Nummer 13088.
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