Das Germania Denkmal
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- Kategorie: HISTORIC
- Erstellt am Sonntag, 15. Januar 2012 23:52
- Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 10. Oktober 2012 17:22
- Geschrieben von J. Riedinger
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Der Denkmalsockel als Steinmetzkunst
Durch diese formvollendete Steinmetzkunst - Arbeit haben sich die Sulzfelder Steinhauer selbst übertroffen. Voller Stolz erledigten sie die Bearbeitung des Denkmalsockels im Stil
der damaligen Zeit.
Dieser mächtige quadratische Denkmalsockel wurde im klassizistischen Gründerstil",
einer deutschen Variante des Neubarocks, erbaut. Durch die französische Reparationsleistungen nach dem Sieg von I87I und durch zahlreiche florierende Firmengründungen wuchs der Neureichtum, der dann diesen Gründerstil hervorbrachte.
Übrigens wurde das Berliner Reichstagsgebäude gleichzeitig auch in diesem Stil erbaut.
Der gesamte Sulzfelder Denkmalsockel besteht aus 4 verschiedenen Teil-Segmenten, und wurde in einer hervorragenden Steinmetz-Arbeit abgeliefert. Die Trennfugen der einzelnen Segmente sind am gelben, Sulzfelder Sandstein fast nicht zu erkennen, weil die beiden aufeinanderliegenden Steinflächen total plangeschliffen wurden.
Nun folgen die einzelnen Segment-Beschreibungen:
Das untere Segment besteht zuerst aus einer kantigen Bodensockelplatte, dann beginnt eine steigende Karniskante welche die zweite Bodenplatte umschweift.
Anschließend ist die Form des Quadersockelblocks aufgesetzt. Jetzt kommt die Trennfuge, welche durch eine vertiefte keilförmige Fuge angedeutet wurde.
Beim Berliner Reichstagsgebäude sind die Unterteile der beiden Hermes-Figuren,
welche rechts und links vom Haupteingang stehen, ebenfalls so geformt.
Das zweitunterste Segment besteht aus sieben Ziergliedleisten, welche dem Profilzwischensockel einen gelassenen, schwungvollen Übergang zum glattkantigen
Hauptwürfel darstellt. Die erste Leiste ist eine steigende Karniskante - Die zweite Leiste ist ein kantiges Kleinprofil, die dritte eine innere Kehlung, die vierte ein kantiges
Gußprofil, die 'fünfte Leiste ein ganzer Aßenwulst, die sechste ein halber Außenwulst und die siebte Leiste ist eine fallende Karniskante. Mit diesen sieben Zierleisten wurde
die heilige Zahl sieben geehrt.
Das mittlere Segment besteht aus dem glattkantigen Hauptmittelwürfel. Vorne ist eine Kriegsemblem-Relief angebracht, welches im Kapitel x4 genauer beschrieben wird.
Rechts, links und hinten sind die beteiligten K'fimpfer eingemeißelt; darauf wird im Kapitel 7 genau eingegangen.
Das obere Abschluss - Segment besteht aus acht Ziergliedern, wobei die Kugelfriesleiste einen besonders hervorstechenden optischen Blickfang darstellt.
Die erste Leiste ist ein kleiner Außenwulst - die zweite ein fiachkantiges Großprofil- die dritte ein mittelkantiges Gesimsprofil - die vierte ein kleinkantiges Gesimsprofil
- die fünfte Leiste ein Doppelkugelfriesprofil mit einem trennenden Außenwulst - die sechste ein kleinkantiges Gesimsprofil - die siebte ein mittelkantiges Gesimsprofil
und die achte Leiste ist ein großkantiges Abschlussprofil. Oberhalb dieses letzen Abschlussprofils wurde noch eine segmentbogenartig geformte, stabilisierende
und wasserableitende Platte betoniert.
Die einzelnen Denkmal-Segmente wurden in einer Gemeinschaftsarbeit von Sulzfelder Steinmetz-Meisterbetrieben hergestellt. Dabei wurde beachtet» dass je nach
künstlerischer Begabung und seiner Werkstattausrüstung entsprechend die Segmentherstellung aufgeteilt wurde.
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