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Das Germania Denkmal

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Die Germania soll auf das Denkmal

Wegen den schon erwähnten Bildhauerkosten blieben die in Sandstein gehauenen Figuren im Monumentalstil auf finanzkräftige Gemeinden beschränkt. Die im Neubarock hergestellten galvanoplastischen Figuren wurden teilweise in Serien hergestellt, wovon sich auch Sulzfeld eine leisten konnte. Der Neubarockstil (Neobarock) konzentrierte sich auf gütliche Denkmäler. Der Ausdruck  „Neubarock" bezog sich nicht auf die Nachempfindung einer Stil-Lage, sondern hatte sich starken Körperdarstellungen und ekstatischen Bewegungen verschrieben.
Dieser Neubarock zeigt Menschen, die der äußeren Erscheinung nach der eigenen Zeit angehörten in ihrer Körperlichkeit aber klassisches Figurenideal darstellten. Hinzu kommt ein feierlich pathetischer Gefühlsausdruck.

Wie schon Tacitus vor 2ooo Jahren schrieb, stellt die Germania eine Schlachtenjungfrau und eine versinnlichte deutsche Mutter dar. Die Germania als deutsche Symbolfigur der Einigkeit wurde im Niederwalddenkmal von dem Künstler Johannes Schilling als Zeichen der Dankbarkeit und des Sieges mit enormer Aussagekraft dargestellt.
Bei vielen Mitgliederversammlungen des Militärvereins Sulzfeld wurden diese Darstellungsarten und auch die Stilrichtungen vorgetragen, wobei die wenigsten damit etwas anfangen konnten. Der Vorsitzende Felix Göler von Ravensburg ist durch seine vielen Verbindungen auf die Württembergische Metallwarenfabrik WMF aus Geislingen aufmerksam geworden. Er ließ sich einen Katalog über galvanoplasfische Figuren zuschicken.

In diesem Katalog waren viele Rittergestalten und auch eine Germania abgebildet. Diese Germania hatte auf Anhieb einem Großteil der Mitglieder zugesagt. Es ist nicht mehr festzustehen, wer daraufhin in die permanente Ausstellung der WMF nach München in die Maffeistraße 18 gefahren ist. Auf jeden Fall hat man sich bei der nächsten Sitzung für die Germania wie sie heute noch im Rathaus-Keller liegt, entschieden. Der Preis lag bei 4800.-  Mark plus Frachtkosten aber ohne Aufstellung.
Diese Aufstellung wurde in euphorischer Genauigkeit von den Mitgliedern des Militärvereins zur vollsten Zufriedenheit aller Sulzfelder Bürger vorgenommen. Mit dieser Germania hatte man eindeutig eine aggressive, zornige, vorwärts schreitende Skulptur gefunden. Wobei noch zu bemerken ist, dass sie den drohenden Kampf mit dem Schwert in der Scheide und den Sieg mit dem Lorbeerkranz auf dem Kopf darstellt.

Somit hatte Sulzfeld ein Kriegerdenkmal mit der Germania wie sie im Umkreis von ca. 1oo km nirgends mehr zu finden war. Wie schon erwähnt steht noch eine in Kehl und eine in Regensburg.

In diesem Zusammenhang sollte auch erwähnt werden» dass noch nicht einmal die Stadt Karlsruhe eine solche Germania vorweisen kann.

 

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