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Das Germania Denkmal

Details

Was weiß man über die Germania?

Wie schon im Vorwort erwähnt, weiß man in Sulzfeld über die Germania fast überhaupt nichts. Die 'älteren Sulzfelder erinnern sich noch an das Germanla Denkmal, wie es noch vor der evangelischen Kirche stand.

Aber schon bei der ersten Frage, warum das Denkmal dort stand, wird meist nur andeutungsweise auf einen Krieg im I9. Jahrhundert gegen Frankreich hingewiesen. Bei den "jüngeren  Sulzfeldern wird der Name „Germania" meist mit dem Sulzfelder Radfahrverein gleichgestellt. Manche erwähnen auch, dass die Germania eine Gaststätte, eine Versicherungsgesellschaft, eine Fluggesellschaft, ein Ausflugsdampfer, eine Briefmarke oder der Name eines Sportvereins sein könnte:
Diese Antworten wundem mich nicht, denn im Internet wird die Germania in keinem einzigen Portal richtig beschrieben. Auch im Lexikon wird die Germania nur als Personifikation Germaniens, also Deutschlands erwähnt, und dass sie ab I85o eine volkstümliche Symbolfigur gewesen ist. Weder im Internet noch im Lexikon wird also beschrieben, was die Figur eigentlich bedeutet.

Um die Germania beschreiben zu können, muss man im Morgenrot der deutschen Geschichte beginnen. Am besten bei dem römischen Geschichtsschreiber „Tacitus", welcher die Germania als ein Patengeschenk bezeichnete, das eine gütige Fee den Deutschen in die Wiege gelegt hat. Auch bezeichnete er die Symbolfigur der Germania als ein Kleinod, das kein anderes Volk auf der ganzen Erde in dieser Aussagekraft aufweisen kann. Wilhelm Kaulbach, der viele historische, allegorische und mythische Bildnisse gemalt und beschrieben hat, stellt die Germania wie folgt dar.Sie verkörpert Deutschland, mit grimmigem Blick, in einer Abwehr- und Angriffsbreitschaft, nicht nur gegen Frankreich sondern auch gegen alle anderen Völker.

Wie konnte man auf eine solche Darstellung kommen?

Bei antiken Beschreibungen war die Germania oft in kriegerische Zusammenhänge verwickelt. Sie erscheint dort als Kämpferin in der Schlacht und als Ermahnerin der kämpfenden Männer, sowie als Gefangene, und als gekrönte Frau.

Bei Tacitus wird unter anderem die Germania auch wie folgt beschrieben: sie ist keusch, züchtig, kühl, unnahbar, tugendhaft und unerotisch, also eine Frau die man bewundert und respektiert, aber nicht begehrt. Nach einem alten Glauben der germanischen Männer,
haben Frauen wie die Germania ein zweites Gesicht und etwas Göttliches in sich. Diese Ausstrahlung kann man bei der Sulzfelder Germania klar und deutlich erkennen.
Auch ist der walkürenhafte Typus der Germania von Niederwalddenkmal in der Sulzfelder Germania wieder zu finden. Diese typische Abwehr-Angriffs- und Droh-Pose der Sulzfelder Germania findet man nur noch in zwei fast baugleichen Skulpturen: eine bei Kehl und eine andere bei Regensburg.

Alle anderen GermaniaDarstellungen zeigen eine klare Sieger-Position, meist mit erhobenem rechten Arm wie zum Beispiel beim Niederwalddenkmal, sowie in Dortmund in Landsberg und ganz bei uns in der Nähe in Neckarbischofshelm  -   wo sie, vor einem Jahr komplett restauriert, vor der evangelischen Kirche steht.

In Großsachsenheim bei Weinheim hat die Germania das Schwert gerade gezogen und wird demnächst ebenfalls restauriert.

 

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