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Das Herz von Sulzfeld und die Dorftore

Details

Das gotische Nordtor

Dieses nördliche Dorftor wurde im gotischen Stil erbaut. Die obere Bogenform entspricht einem
gedrückten Spitzbogen. Alle gotischen Bauwerke weisen diese Bogenform auf.

Normalerweise waren auf derartigen Toren Satteldächer mit wimpernartigen Ziergiebeln und oben mit einer
Kreuzblumenspitze angebracht. Die Sulzfelder hatten dazu kein Geld und verlegten einfach große, rechteckige
Sandsteinplatten oben auf.

Das Haus, das rechts direkt an das Tor angebaut war, gehörte zum äußeren Wehrteil. Der Verwalter
vom gegenüber stehenden alten Schloss wohnte darin. An den gotischen Fenstern und an den Gauben
ist zu erkennen, dass es zur selben Zeit erbaut wurde.

Links des Tores war eine 2 m hohe Bruchsteinmauer entlang der bogenförmig verlaufenden Königstraße bis zur
Hirschgasse, der heutigen Mühlbacher Straße, bei der Bäckerei Finck.

Diese Schutzmauer war die Eingrenzung des dahinter stehenden „alten adligen Freihauses“, das im Volksmund
das „alte untere Schloss“ genannt wurde. Dieses einfache, hausähnliche Schlossgebäude ist im 17. Jahrhundert
zerfallen und wurde abgerissen.

Nachdem Friedrich, der erste Göler von Ravensburg, auf die andere Hauptstraßenseite das „neue adlige Freihaus“,
im Volksmund genannt das „neue, untere Fritsche Schloss“ baute, legte er auf dem alten Schlossplatz einen Garten
mit Kapelle an und ließ das dabei hinderliche Nordtor abreißen.

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