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Sandsteine, Steinbrüche und Steinhauer

Details

 

Steintransporte zur Ravensburg

Als die Freiherren von Göler im 13. Jahrhundert ihre Ravensburg erbauen ließen, wurden die erforderlichen
Sandsteine aus dem Jägersitz-Steinbruch herausgebrochen und Qber folgende Wege zur Baustelle transportiert:

Gleich am nördlichen Ende des Jägersitz-Steinbruches beginnen drei nahezu überwachsene Hohlwege.
Sie sind allesamt in Richtung Ravensburg orientiert. Der linke Hohlweg vom Steinbruch aus betrachtet,
mündest an seinem Ende beim Salzmannberg oberhalb der zugewachsenen Fröschberghohl in den so
genannten Zollhüttenweg zur Burg ein. Er musste von den Sulzfelder Steintransporteuren immer dann
benutzt werden, wenn die Freiherren von Göler, wie sehr oft, mit den Mühlbachern Streit hatten.

Die beiden rechten Hohlwege verlaufen parallel, nur durch einen Damm in der Mitte getrennt auf Mühlbacher
Gemarkung und treffen kurz vor dem Mühlbacher Wasserhochbehälter wieder zusammen. Beim Waldgasthaus
Koser führt uns dieser Weg nach links in Richtung Ravensburg und verläuft nach 100 m wieder auf Sulzfelde
Gemarkung. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass die parallel verlaufenden Hohlwege Einbahnstraßen darstellen.
Vom Steinbruch aus gesehen wurde der rechte Weg zur Auffahrt benutzt, der andere zur Abfahrt. Weil die
Freiherren von Göler zur Zeit des Ravensburgbaus in Mühlbach erheblichen Besitz hatten, mussten deren
Pächter oder Lehensnehmer den zufallenden Frondienst als Steintransporte zur Burg über die rechten Hohlwege
tätigen. Bei diesen unbeliebten Frondiensttransporten hatten die Mühlbacher mit den Sulzfelder steintransporteuren
fast täglich Streit. Es ging immer um die Benutzung der besseren Transportwege, wobei des Öfteren ganze
Steinladungen durch vorsätzliche Wegblockierungen stecken geblieben oder umgekippt sind.

 

RSS Icon Kommentare (2)

  • Gottfried Eigenmann, CH4106 THERWIL, Schweiz
    Auf der Suche nach Info zu Sulzfelder Steinbrüchen und Steinmetzen um das Jahr 1900 (+-) bin ich auf Ihren Artikel gestossen. Mein Vater, der in Sulzfeld aufwuchs, arbeitete zu dieser Zeit in einem dieser Steinbrüche und wanderte um 1900 - 1913 in die Schweiz aus. Es gibt dürftige Hinweise, dass er auch in Basel am Münster arbeitete. Gibt es weitere Hinweise, die das in mehr Detail beleuchten würden. Ich habe vor einigen Jahren eine Zusammenstellung der EIGENMANN Familien im Kraichgau verfasst. Eine kurze Antwort zu meiner Frage würde mich sehr freuen. Freundliche Grüsse - Godi Eigenmann, Therwil, Schweiz
  • Nikolai Wandruszka
    Meine beiden Urgroßväter hatten hiermit zu tun: Christian Pfefferle (1885-1932) war Steinbrecher, ere wohnte anfangs "bei Straub im 2. Stock neben dem Gasthof Engel in der Hauptstraße zur Miete. Sein anfänglicher Besitz (1891) bestand in einem Acker und einer Ziege. Am 7.4.1897 erwirbt er von Wilhelm Wolfmüller das Grundstück nr.340 (Hofraite im Ortsetter von 7 a 74 qm) und den 2. Stock des Wohnhauses nr.152 mit gewölbtem Keller unter dem Balkenkeller, samt Scheuer mit Stall sowie die zwei unteren Schweineställe in der Neuhöferstraße für 2800 Mark. Mit dem Kauf von zwei Äckern 1898 erfolgte die Erwerbung der ersten Kuh im selben Jahr. Am 9.1.1903 Verpflichtung zum Gemeinderat. Es folgten weitere Landerwerbungen und schließlich 1911 sein erstes Pferd. Im Februar 1920 konnte er schließlich den unteren Stock des Hauses in der Neuhöferstraße erwerben, wo seine Mutter dann lebte. Er hatte sich vom Steinbrecher zum besitzenden Landwirt hochgearbeitet. 6.6.1926 Teilnahme am 50jährigen Stiftungsfest des Militärvereins Sulzfeld". Der andere Urgroßvater Jakob Mehl (1857-1934), der "Brettemer Mehl" war Arbeiter am Tunnelbau (1870er Jahre), bevor er 11 Jahre als Kutscher und Hausdiener im Hotel Krone Post in Bretten arbeitete (Quelle:"Alt und lebenssatt" - Ahnenliste Mehl/Pfefferle (7.4.2019))

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